Information, Wirkung, Mangel, Dosierung, Nebenwirkungen
Acerola, die kirschähnliche Frucht aus Mittel- und Südamerika, gilt als natürliches Vitamin-C-Wunder. Neben dem Hauptbestandteil Vitamin C enthält das tropische Superfood eine Vielzahl an lebensnotwendigen Vitaminen, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffen. Bereits die Mayas, eines der indigenen Völker Mittelamerikas, kannten die positiven Eigenschaften und setzten Acerola gezielt zur Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte ein.
Mit ihren hochwirksamen Antioxidantien kurbelt die Powerfrucht den Stoffwechsel an, sorgt für eine Zellerneuerung und schützt das Herz-Kreislauf-System vor den gefährlichen Folgen der Arteriosklerose. Wissenschaftliche Studien lassen vermuten, dass der regelmäßige Verzehr von Acerola das Risiko vermindern kann, an Krebs zu erkranken.
Der Acerolabaum, Malpighia glabra (auch Malpighia punicifolia oder Malpighia emarginata genannt), ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Malpighiengewächse gehört. Zu deren bekanntesten Vertretern zählen die Lianen. Im deutschsprachigen Raum lauten die Bezeichnungen für die Acerolafrucht auch Barbadoskirsche, Ahornkirsche, Antillenkirsche, Jamaikakirsche oder Puerto-Rico-Kirsche.
Acerola ist genügsam und stellt keine großen Ansprüche an den Standort. Die immergrüne Pflanze gedeiht an feuchten Flussufern, am Straßenrand oder auf trockenem Kalkstein ebenso wie auf felsigem Untergrund. Als Baum oder Strauch erreicht die Acerola dabei eine Wuchshöhe von 1 bis 3 Metern. Längere Trockenperioden verträgt die Pflanze problemlos, in Ausnahmefällen verliert sie dabei ihre Blätter.
Während der Regenzeit bildet der Acerolabaum entweder weiße oder hellrot bis rosa gefärbte Blüten. Innerhalb von 25 Tagen reifen daraus die Acerolafrüchte, sodass bis zu 4 Ernten pro Jahr in den Tropen möglich sind. Die kugelförmige Steinfrucht hat einen Durchmesser von 1 bis 3 cm und weist eine rötliche bis orangegelbe Färbung auf. Da die äußere Haut dünn ist und schnell einreißt, eignet sich die Acerolafrucht nicht für einen längeren Transport.
Obwohl das saftige Fruchtfleisch sehr sauer schmeckt, werden Acerolas in den Anbaugebieten mit Vorliebe frisch verzehrt. Zudem erfolgt eine Verarbeitung der Früchte zu Marmeladen, Säften und verschiedenen Extrakten. Der hohe Ascorbinsäureanteil führt bei der Herstellung häufig dazu, dass große Mengen an Zucker hinzufügt werden.
Die Acerola ist in unterschiedlichen Regionen Mittel- und Südamerikas beheimatet. Als genauen Ursprungsort vermuten Pflanzenforscher die mexikanische Halbinsel Yucatán. Heutzutage kommt der Baum in vielen tropischen und subtropischen Gegenden vor.
In Brasilien, Mexiko, Guatemala, Panama, Florida und Jamaika liegen die wichtigsten Anbaugebiete der Pflanze. Die Bezeichnung Acerola stammt von den spanischen Eroberern, die in den exotischen Früchten aus der Neuen Welt Verwandte der süßen Kirschsorten Europas zu erkennen glaubten. Trotz der äußerlichen Ähnlichkeit ist die Acerola jedoch nicht mit unseren heimischen Kirschen verwandt.
Die traditionelle Heilkunde in Lateinamerika setzt die Früchte zur Vorbeugung und Behandlung zahlreicher Krankheiten ein. Neben Entzündungen, Fieber oder Durchfall verwenden brasilianische Naturheilärzte Acerolakirschen häufig bei grippalen Infekten und Erkrankungen der Lunge.
Erst in der Mitte des 20. Jahrhunderts wurden Wissenschaftler auf die unscheinbare Frucht aufmerksam. Während einer Dschungelexpedition entdeckten südamerikanische Forscher die hellroten Früchte und bestimmten den Gehalt an Vitamin C. Inzwischen konnten die wichtigsten bioaktiven Substanzen der Acerola nachgewiesen werden.
Die mysteriöse Seefahrerkrankheit Skorbut raffte Jahrhunderte lang ganze Schiffsbesatzungen hinweg, bis 1907 zufällig die Ursache entdeckt wurde: ein ausgeprägter Vitamin-C-Mangel. Im Jahr 1926 isolierte der ungarische Arzt und Biochemiker Albert Szent-Györgyi Vitamin C aus verschiedenen Gewebe- und Pflanzenextrakten, wofür er 1937 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde.
Kurze Zeit später gelang es anderen Forschern, das Biomolekül im Labor zu synthetisieren. Dank der bahnbrechenden Erkenntnisse des amerikanischen Chemikers Linus Pauling wuchs weltweit das Interesse an Vitaminen, allen voran das Vitamin C. Neben der Herstellung synthetischer Ascorbinsäure setzten einige Produzenten auf natürliche Vitamine, die aus Früchten gewonnen werden.
Vor allem die Forschungen über sekundäre Pflanzenstoffe lösten einen regelrechten Boom auf pflanzliche Vitalstoffquellen aus. Aufgrund ihres unglaublich hohen Vitamin-C-Gehalts geriet die Frucht des Acerolabaums schnell in den Fokus gesundheitsbewusster Menschen.
Inzwischen sind viele verschiedene Nahrungsergänzungsmittel im Handel zu finden, die aus frischen Acerolakirschen hergestellt werden. Der Anbau und die Trocknungsmethode unterscheiden sich zum Teil deutlich, sodass große Qualitätsunterschiede zwischen den angebotenen Produkten bestehen.
Zahlreiche Hersteller produzieren weltweit rund 80.000 Tonnen Ascorbinsäure pro Jahr mit steigender Tendenz. Auch China hat inzwischen den milliardenschweren Markt für sich entdeckt und überschwemmt westliche Länder mit Billigimporten. Synthetisches und natürliches Vitamin C sind laut den Werbeaussagen der Produzenten identisch. Doch ist dies tatsächlich der Fall?
Aus chemischer Sicht handelt es sich bei Vitamin C um Ascorbinsäure. Es gibt keine Abweichungen in der Struktur dieser beiden Moleküle. Um den Unterschied zwischen einem Naturprodukt, das Vitamin C enthält, und künstlicher Ascorbinsäure zu verstehen, hilft ein Blick auf die Ergebnisse klinischer Studien.
In den 1970er Jahren untersuchte der schottische Arzt Ewan Cameron die Wirkung von hoch dosiertem Vitamin C bei Krebspatienten. In Zusammenarbeit mit dem zweifachen Nobelpreisträger Linus Pauling veröffentlichte er die Ergebnisse anschließend in renommierten Fachzeitschriften. Die Studien belegen, dass Vitamin C die Symptome von Krebs im Endstadium lindern und die Lebensdauer der Patienten verlängern kann.
Mithilfe von placebokontrollierten Doppelblindstudien versuchten Ärzte der weltbekannten Mayo Clinic in den USA die Ergebnisse zu bestätigen, was nicht gelang. Aus diesem Grund hat sich der Erfolg versprechende Therapieansatz mit Vitamin C bis heute in der schulmedizinischen Krebsbehandlung nicht durchgesetzt. Doch warum kamen beide Forschungsgruppen zu entgegengesetzten Resultaten?
In allen Fällen setzten die Wissenschaftler synthetische Ascorbinsäure ein. Der einzige Unterschied lag in der Darreichungsform: Während Dr. Cameron seinen Patienten Vitamin C spritzte, verwendeten die Mediziner der Mayo Clinic ausschließlich Tabletten oder Kapseln. Die positiven Studienergebnisse sind folglich auf die intravenöse Gabe von Vitamin C zurückzuführen.
Das Problem bei der Verwendung einer synthetisch hergestellten Ascorbinsäure liegt in der Pharmakokinetik. Unter diesem Begriff verstehen Biochemiker die Aufnahme, den Um- und Abbau sowie die Ausscheidung eines Wirkstoffs im menschlichen Körper. Bei der Verwendung oraler Darreichungsformen gelingt es nicht, eine genügend hohe Vitamin-C-Konzentration zu erreichen, sodass die gesundheitsfördernde Wirkung nur gering ist.
Unser Körper toleriert künstlich hergestelltes Vitamin C in Form von Tabletten, Kapseln oder Pulver innerhalb enger Grenzen. Nach der Einnahme eines Vitamin-C-haltigen Nahrungsergänzungsmittels steigt die Konzentration des Wirkstoffs im Blut nur leicht an. Der Versuch einer Zuführung höherer Mengen an Ascorbinsäure wird vor allem durch die Aufnahme im Darm blockiert.
Hinzu kommt, dass Vitamin C rasch über den Urin ausgeschieden wird. Im Vergleich dazu enthält die Acerolafrucht nicht nur Vitamin C, sondern verfügt zusätzlich über eine Vielzahl unterschiedlicher Biomoleküle. Die Pharmakokinetik dieser natürlichen Mischung verhält sich grundlegend anders und lässt sich nicht mit der reiner Ascorbinsäure vergleichen.
Eine japanische Studie konnte zeigen, dass unser Körper Vitamin C aus Acerolasaft effektiver aufnimmt und wesentlich langsamer ausscheidet als künstlich hergestellte Ascorbinsäure. Die Forscher führen diesen Effekt auf die sekundären Pflanzenstoffe der Acerolakirsche zurück. Nach den Empfehlungen des Bundesforschungsinstituts für Ernährung und Lebensmittel in Karlsruhe (Max Rubner-Institut) sollten Verbraucher daher schonend verarbeitete Acerolaextrakte den künstlichen Vitamin C Präparaten vorziehen.
Die Acerolakirsche enthält eine Vielzahl lebensnotwendiger Vital- und Nährstoffe. Ihre gesundheitsfördernde Wirkung beruht vor allem auf dem perfekten Zusammenspiel der hochwertigen Inhaltsstoffe. Die im Folgenden genannten Nährwerte und Nährstoffe sind offizielle Angaben des amerikanischen Landschaftsministeriums (USDA) und beziehen sich auf 100 g Acerolakirschen.
Die geringen Mengen an Eiweißen, Kohlenhydraten und Fetten, die das Fruchtfleisch liefert, spielen für unsere Stoffwechselprozesse kaum eine Rolle. Die Stärke der Acerola liegt in ihren wertvollen Vitaminen, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffen.
Die Acerolafrucht besteht zu mehr als 90 % aus Wasser und enthält ausschließlich wasserlösliche Vitamine. Als wichtigster Inhaltsstoff gilt Vitamin C, das in großen Mengen im Fruchtfleisch vorkommt. Abhängig von Standort, Anbaubedingungen und Reifegrad enthalten 100 g der Früchte zwischen 700 mg und 4,8 g natürliches Vitamin C. Je unreifer die Frucht, desto höher ist auch der Vitamingehalt.
Im Vergleich dazu befinden sich in der gleichen Menge an Zitronen oder Orangen, die häufig als Vitamin-C-Wunder angepriesen werden, nur etwa 50 mg Vitamin C. Somit weist die kleine Acerolakirsche einen 30 bis 90-fach höheren Vitamin-C-Wert auf als eine Zitrusfrucht. Diese erstaunlichen Zahlen werden nur von der australischen Buschpflaume und den Früchten des Camu-Camu-Strauchs aus dem Gebiet des Amazonas übertroffen.
Im Einzelnen enthält die Acerola folgende Vitamine:
Die Abkürzung μg bedeutet Mikrogramm. Für die Umrechnung in Milligramm gilt: 1000 μg entsprechen 1 mg.
Neben dem hohen Vitamin-C-Gehalt ist vor allem die spezielle Kombination der sekundären Pflanzenstoffe für die menschliche Gesundheit von großer Bedeutung. Unter dem Begriff sekundäre Pflanzenstoffe oder sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe ist eine Gruppe von rund 100.000 Substanzen mit unterschiedlichen chemischen Strukturen zusammengefasst, von denen zwischen 5.000 und 10.000 in der unserer Nahrung zu finden sind.
Nach bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen beeinflussen diese, obwohl sie nicht zu den essenziellen Nährstoffen des Menschen gehören, zahlreiche Stoffwechselvorgänge in unserem Organismus. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt daher, durch den Verzehr von Obst und Gemüse eine gute Versorgung mit diesen sekundären Pflanzenstoffen zu gewährleisten.
Die Acerolakirsche enthält vor allem Anthocyane, Carotinoide, Pektine sowie verschiedene Flavonoide wie das Rutin, welche vielfältige Wirkungen auf den menschlichen Organismus haben. Flavonoide und Anthocyane zählen zur Klasse der Polyphenole, die als Antioxidantien unseren Organismus vor oxidativem Stress schützen. Forscher konnten vor Kurzem aus der Acerola ein neuartiges Flavonoid isolieren, das bisher noch nicht in anderen Früchten gefunden wurde.
Die große Bedeutung der sekundären Pflanzenstoffe ist mehrfach durch wissenschaftliche Studien belegt worden. Neben ihren antioxidativen Eigenschaften wirken Flavonoide vor allem entzündungshemmend, schmerzlindernd und antiallergisch. Zudem unterstützen sie die körpereigenen Heilreaktionen und verhindern eine Ausbreitung von Viren, Bakterien und Pilzen im Körper.
Die Acerolafrucht enthält neben Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen zahlreiche lebenswichtige Mineralien sowie Spurenelemente. Genau genommen zählen Letztere ebenfalls zur Gruppe der Mineralstoffe. Da der Körper sie jedoch nur in sehr geringen Mengen benötigt, werden diese Stoffe in der Wissenschaft als Spurenelemente bezeichnet.
Mit einem Gehalt von 146 mg pro 100 g weist Kalium die höchste Konzentration aller Mineralien in der Acerolafrucht auf. Als Elektrolyt ist das positiv geladene Kaliumion ein wesentlicher Bestandteil unserer Körperzellen. Es reguliert den Wasserhaushalt und nimmt wichtige Aufgaben bei verschiedenen Stoffwechselprozessen wahr.
Unsere Nerven sowie die Muskulatur benötigen ausreichende Mengen des vielseitigen Mineralstoffs. Gemeinsam mit Natrium und Kalzium beeinflusst Kalium das Herz sowie den Blutdruck. Ein Kaliumdefizit kann deshalb gravierende Folgen für unsere Gesundheit haben.
Folgende Mineralien sind in den Früchten der Acerolakirsche enthalten:
Neben Kalzium stellt Phosphor den häufigsten Mineralstoff in unserem Organismus dar. Als Phosphat nimmt das lebenswichtige Mineral am Energiestoffwechsel teil und speichert die freigesetzte Energie in Form von ATP (Adenosintriphosphat).
Ohne größere sportliche Aktivitäten setzt jeder Mensch am Tag Adenosintriphosphat in der Größenordnung seines eigenen Gewichts um. Leistungssportler weisen sogar kurzzeitige ATP-Umsätze bis zu 200 kg auf.
Als Bestandteil zahlreicher Enzyme ist das Spurenelement Zink an wichtigen biochemischen Prozessen unseres Körpers beteiligt. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Zellteilung und stärkt das Immunsystem. Zudem sorgt Zink für ein gesundes Wachstum der Haare sowie der Haut und unterstützt die Wundheilung.
In Acerolafrüchten sind zahlreiche Ballaststoffe enthalten. Bezogen auf 100 g Fruchtfleisch liegt ihr Anteil bei etwa 1,1 g. Die Bezeichnung Ballaststoffe ist irreführend, da diese wichtigen Bestandteile für unseren Organismus keinen überflüssigen Ballast darstellen. Ganz im Gegenteil: Wir benötigen sie dringend für eine gesunde Verdauung.
Der Körper kann die Ballaststoffe nicht aufnehmen, da sie aus unverdaulichen Gerüst- und Stützsubstanzen der Pflanzen bestehen. Sie füllen den Magen und bewirken ein rasch einsetzendes Sättigungsgefühl, das für längere Zeit anhält. Zudem quellen die unlöslichen Stoffe im Dickdarm auf und regen dadurch die Verdauung an.
Acerola ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich. Da die Früchte sehr empfindlich sind und rasch verderben, werden in Europa keine frischen Acerolakirschen angeboten. Wer von den Vorteilen des Superfoods profitieren möchte, muss deshalb auf haltbare Formen zurückgreifen.
In Apotheken, Reformhäusern, Bioläden und im Onlinehandel gibt es eine breite Palette hochwertiger Acerolaprodukte. Die Früchte werden in den Herstellungsländern unmittelbar nach der Ernte getrocknet oder schockgefroren. Je schonender dieser Prozess abläuft, umso höher ist die enthaltene Menge an wertvollen Vitalstoffen.
Nach der Entfernung des Wassers liegt die Acerola als Trockenfrucht vor. Sie kann entweder in dieser Form verkauft oder zu einem Extrakt weiterverarbeitet werden. Die Trockenfrüchte weisen eine deutlich höhere Nährstoffdichte auf als frische Acerolakirschen. Der Vitamin-C-Gehalt beträgt mehr als 5 g pro 100 g der getrockneten Frucht.
In Europa sind die Trockenfrüchte der Acerola noch selten zu finden. Immer öfter werden sie jedoch als Bestandteil von Tees oder Fruchtriegeln angeboten.
Außerhalb der Anbauländer ist das Acerolapulver die beliebteste und zugleich preiswerteste Darreichungsform. Dabei eignen sich sowohl das frische Fruchtfleisch als auch der Acerolasaft für die Herstellung des Pulvers. Der wesentliche Unterschied liegt dabei im Anteil der Ballaststoffe.
Während das verarbeitete Fruchtfleisch alle natürlichen Ballaststoffe der Acerolakirsche aufweist, sind sie in dem getrockneten Fruchtsaftpulver kaum noch enthalten. Aufgrund des unterschiedlichen Ballaststoffanteils unterscheidet sich die Konsistenz der beiden Varianten: Das Fruchtpulver ist wesentlich gröber als das fein strukturierte Acerolasaft-Pulver.
Die meisten Acerolapulver werden mittels Sprühtrocknung oder Gefriertrocknung hergestellt. Beide Verfahren liefern hochwertige Acerolapulver mit unterschiedlichem Vitamin C Gehalt je nach Herstellungsmethode.
Bei der Gefriertrocknung wird der Saft oder das Fruchtfleisch zunächst tiefgefroren. In einem zweiten Schritt erfolgt die schonende Entfernung der Eiskristalle durch Sublimation. Unter Vermeidung des flüssigen Aggregatzustands gehen die Wassermoleküle direkt von der festen (Eis) in die gasförmige Phase (Wasserdampf) über. Da Wasser auch im gefrorenen Zustand einen hohen Dampfdruck aufweist, kann die Gefriertrocknung bei Raumtemperatur ablaufen. Im Gegensatz zu dem früher häufig verwendeten Heißluftverfahren bleiben bei der Gefriertrocknung die wertvollen Inhaltsstoffe der Acerolakirschen fast vollständig erhalten. Um das Verkleben und Hartwerden des Pulvers zu verhindern, fügen manche Hersteller Rieselhilfsmittel hinzu.
Das zweite Herstellungsverfahren ist die Sprühtrocknung. Innerhalb von Sekunden wird beim Trocknungsvorgang das enthaltene Wasser verdampft und das getrocknete Acerolapulver bleibt zurück. Durch die sehr kurze Trocknungszeit von wenigen Sekunden bleiben auch bei der Sprühtrocknung fast alle der wertvollen Inhaltsstoffe der Acerolakirschen enthalten.
Der größte Unterschied zur Gefriertrocknung ist, dass bei der Sprühtrocknung Maltodextrin anstelle von Rieselhilfsmitteln verwendet wird, um ein Verklumpen des Pulvers zu verhindern.
Nach dem Acerolapulver steht der Acerolasaft ganz oben auf der Beliebtheitsskala gesundheitsbewusster Menschen. Der Saft lässt sich leicht dosieren und kann entweder pur oder zusammen mit anderen Getränken genossen werden. Im Einzelhandel findet man neben Aceroladirektsaft und Saftkonzentrat auch Acerola-Fruchtsaftgetränke sowie Fruchtnektar.
Dabei enthalten jedoch nur die ersten beiden Säfte ausreichende Mengen an bioaktiven Substanzen, um einen messbaren Effekt in unserem Körper zu erzielen. Während ein Fruchtnektar zwischen 25 und 50 % Fruchtmark aufweist und bis zu 20 % Zucker enthält, fallen Fruchtsaftgetränke gar nicht unter die Fruchtsaftverordnung. Sie gelten als Erfrischungsgetränke und dürfen neben Zucker auch Aromastoffe beinhalten.
Das Herstellungsverfahren ist entscheidend für die Qualität des Acerolasaftes. Um hochwertige Naturprodukte zu erhalten, müssen die Früchte nach dem Ernten entkernt und sofort weiterverarbeitet werden. Die erste Pressung liefert den Direktsaft, der auch die Bezeichnung Muttersaft trägt.
Sein Fruchtgehalt liegt bei nahezu 100 %. Da der Aceroladirektsaft sehr sauer schmeckt, wird er meistens mit Wasser verdünnt oder anderen Getränken beigemischt. Rezepte für gesunde Smoothies mit Acerola sind bei gesundheitsbewussten Menschen vor allem in der kalten Jahreszeit beliebt.
Das Fruchtkonzentrat entsteht dadurch, dass dem Acerolasaft nach dem Pressen mehr als 90 % des Wassergehalts entzogen werden. Durch die Verminderung des Gewichts und des Verpackungsvolumens lassen sich die Transportkosten erheblich senken. Nach der Ankunft im Zielland wird die fehlende Wassermenge wieder hinzugefügt.
Anschließend gelangt das Naturprodukt unter der Bezeichnung Acerolasaft aus Konzentrat in den Handel. Rohkostliebhaber sollten berücksichtigen, dass alle Fruchtsäfte vor dem Verkauf durch Pasteurisierung haltbar gemacht werden. Durch die kurzzeitige Erwärmung auf mindestens 80 °C geht ein Teil der Nährstoffe verloren.
Das getrocknete Pulver aus der Acerolafrucht lässt sich problemlos zu anderen Darreichungsformen weiterverarbeiten. Um Tabletten herzustellen, müssen dem Acerolapulver Bindemittel zugefügt werden, um es zu Tabletten verpressen zu können.
Viele Hersteller setzen zusätzlich Aromastoffe und Zucker ein, damit kein unangenehmer Geschmack beim Schlucken entsteht. Die Tabletten lösen sich im Magen auf und setzen dabei die Wirkstoffe der Acerola frei. Bei Personen mit einer empfindlichen Magenschleimhaut kann es deshalb zu Beschwerden kommen.
Für Kinder und Jugendliche werden verschiedene Lutsch- und Kautabletten angeboten. Die Acerola-Lutschtabletten sind häufig unter der Bezeichnung Vitamin-C-Taler im Handel zu finden. Da die Tabletten gelutscht oder gekaut werden, kann die natürliche Säure die Zahnhälse empfindlich machen oder die Zahnsubstanz schädigen. Es kommt ganz einfach darauf an, wie lange die Zähne der Säure ausgesetzt sind.
Kapseln bestehen in der Regel aus Zellulose oder Gelatine, die das Acerolapulver enthalten. Bei hochwertigen Produkten verzichtet der Hersteller auf Trennmittel wie Magnesiumstearat oder andere Zusatzstoffe. Im Gegensatz zu den Lutsch- oder Kautabletten lösen sich die Acerolakapseln erst im Magen auf und schonen so die Zähne.
In Fachgeschäften sowie im Onlinehandel gibt es eine große Zahl an Acerolaprodukten, sodass Interessenten leicht den Überblick verlieren können. Welche Angaben sind wichtig und worauf sollte man beim Kauf unbedingt achten?
Die wertvollen Inhaltsstoffe der Acerola weisen zahlreiche positive Auswirkungen auf den menschlichen Körper auf. Neben dem hohen Gehalt an Vitamin C haben vor allem die sekundären Pflanzenstoffe eine große Bedeutung für unsere Gesundheit. Wer die Powerfrucht regelmäßig verzehrt, profitiert auf mehrfache Weise.
Wissenschaftler führen die Wirkung der Acerola auf die Antioxidantien zurück, die in großer Zahl im Fruchtfleisch vorkommen. Neben dem Hauptbestandteil Vitamin C spielen vor allem die Polyphenole eine große Rolle. Die perfekte Zusammenarbeit aller Inhaltsstoffe ergibt eine antioxidative Kraft, die die meisten anderen Lebensmittel deutlich übertrifft.
Freie Radikale gelten als Hauptverursacher vieler chronischer Krankheiten und stellen den wichtigsten Grund für eine vorzeitige Hautalterung dar. Bei den extrem aggressiven Substanzen handelt es sich um instabile Sauerstoffverbindungen, die unsere Körperzellen schädigen. Häufig sprechen Wissenschaftler in diesem Zusammenhang von oxidativem Stress.
Chemisch betrachtet handelt es sich bei Radikalen um Teilchen mit einer nicht vollständig geschlossenen äußeren Elektronenhülle. In einem stabilen Molekül liegen alle Elektronen als Paare vor und können nicht ohne eine weitere Aktivierung an chemischen Reaktionen teilnehmen. Die reaktionsfreudigen Radikale hingegen besitzen mindestens ein ungepaartes Elektron, das auf der Suche nach einem Partner ist.
Wenn ein Radikal auf ein anderes Molekül trifft, entreißt es ihm eines der Elektronen und schließt damit seine äußere Schale. Durch diesen 'Diebstahl' fehlt dem anderen Teilchen ein Elektron, sodass es sich in ein neues Radikal verwandelt. In einer Kettenreaktion bilden sich immer neue freie Radikale und zerstören dadurch wichtige Bestandteile unserer Zellen.
Die reaktionsfreudigen Teilchen entstehen bei vielen körpereigenen Prozessen. Sie können auch von außen zugeführt werden. Raucher nehmen bei jedem Zug an ihrer Zigarette rund 100 Billionen freie Radikale auf. Antioxidantien gehören zu den Gegenspielern dieser gefährlichen Stoffe und sind in der Lage, sie effektiv zu neutralisieren.
Die Moleküle der Ascorbinsäure geben den freien Radikalen dabei freiwillig eines ihrer Elektronen ab, ohne sich dabei selbst in ein Radikal zu verwandeln. Auf diese Weise bleiben die Zellen vor dem Elektronendiebstahl geschützt und es kommt nicht zu dem Kreislauf des oxidativen Stresses. Die elektronenfreie Ascorbinsäure wird im Anschluss vom Körper ausgeschieden, ohne Schaden anzurichten.
Mit ihrem hohen antioxidativen Potenzial unterstützt die Acerola auf natürliche Weise unseren Organismus bei der Bekämpfung von oxidativem Stress, der durch freie Radikale ausgelöst wird. Aus diesem Grund wirken sich die Inhaltsstoffe der Powerfrucht positiv auf den Verlauf verschiedener Erkrankungen aus.
Unser Immunsystem benötigt eine gute Vitamin-C-Versorgung, um seine wichtigen Aufgaben erfüllen zu können. Eine unzureichende Zufuhr macht sich unter anderem durch eine erhöhte Infektanfälligkeit bemerkbar. Als natürliche Vitamin-C-Quelle stärkt Acerola die körpereigene Abwehr und kann so zum Beispiel vor Lungenentzündungen schützen.
Zahlreiche Studien belegen die Wirksamkeit von Vitamin C bei Infektionskrankheiten. So kann eine ausreichende Zufuhr des Vitalstoffs die Symptome und die Erkrankungsdauer bei Atemwegsinfekten verkürzen. Die kombinierte Einnahme von Vitamin C und Zink verringert bei Kindern in Entwicklungsländern zudem die Häufigkeit des Auftretens von Durchfällen, Malaria und Erkrankungen der Atemwege.
Die Aufgaben von Vitamin C im Rahmen der Immunabwehr hängen mit den antioxidativen Eigenschaften zusammen. Um gefährliche Krankheitserreger zu bekämpfen, aktiviert das Immunsystem spezielle weiße Blutzellen, die sogenannten Phagozyten. Vor allem bei Entzündungsprozessen produzieren Phagozyten große Mengen an freien Radikalen, die eine entscheidende Funktion bei der Bekämpfung von Bakterien und Viren ausüben.
Ausreichende Mengen an Vitamin C und weiteren Antioxidantien sind nötig, um die Kettenreaktion der Radikalbildung am Ende der Immunantwort abzubrechen. In Laborstudien konnte gezeigt werden, dass Vitamin C ebenfalls die Reifung von T-Lymphozyten und die Herstellung von Interferonen beeinflusst. Interferone bilden eine Gruppe von Signalproteinen, die eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Bakterien, Viren, Parasiten und Tumorzellen spielen.
Die ausgezeichneten antioxidativen Eigenschaften der Acerolakirsche unterstützen nicht nur die körpereigene Abwehr, sondern wirken sich auch positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus. Der hohe Anteil an Vitamin C beugt der Bildung von Atherosklerose (Arteriosklerose) vor, die umgangssprachlich auch Arterienverkalkung genannt wird.
Die Arteriosklerose entsteht dadurch, dass sich Blutfette und andere Bestandteile an den Wänden der Arterien ablagern. Der Durchmesser der Schlagader wird kleiner, wodurch sich die Fließeigenschaften des Blutes ändern. Zu den gefürchteten Folgen der Atherosklerose gehören Durchblutungsstörungen in den Beinen (periphere arterielle Verschlusskrankheit, pAVK), Erkrankungen der Blutgefäße im Gehirn sowie die koronare Herzkrankheit (KHK).
Im schlimmsten Fall kommt es zu einem vollständigen Gefäßverschluss, der zu einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall führt. Aus schulmedizinischer Sicht ist das 'schlechte' Cholesterin (LDL) maßgeblich an der Entstehung der Arterienverkalkung beteiligt. Die Metaanalyse von 13 klinischen Studien konnte zeigen, dass Vitamin C den Cholesterinspiegel im Blut deutlich senken kann und so einer Arterienverkalkung vorbeugt.
Als besonders hoher Risikofaktor für Arteriosklerose gilt das oxidierte LDL-Cholesterin, das durch die Wirkung freier Radikale entsteht. In mehreren Studien konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass Vitamin C die Oxidierung von LDL verhindert. Als hochwertige Vitamin-C-Quelle kann Acerola der Entstehung von Atherosklerose vorbeugen und dadurch zur Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems beitragen.
Bei mehr als 300 enzymatischen Stoffwechselprozessen spielt Vitamin C eine entscheidende Rolle. Da der lebensnotwendige Vitalstoff die Erneuerung unseres Knochengerüsts beeinflusst, kann er der gefürchteten Osteoporose entgegenwirken. Vitamin C aktiviert die Neubildung von Kollagen, dem Hauptbestandteil des Bindegewebes.
Kollagenfasern sorgen unter anderem dafür, dass unsere Haut elastisch und flexibel bleibt. Bereits seit vielen Jahren wird in der Kosmetik Kollagen zur Verjüngung der Haut eingesetzt. Da Vitamin C die körpereigene Kollagenproduktion ankurbelt, ist es kein Wunder, dass die Inhaltsstoffe der Acerolakirsche in vielen Anti-Aging-Präparaten enthalten sind.
Die Höhe des Vitamin-C-Spiegels hat große Auswirkungen auf den Kupfer- und den Eisenstoffwechsel. Eine gute Versorgung mit Vitamin C verbessert nicht nur die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung, sondern sorgt auch für den Transport und die Speicherung des lebenswichtigen Spurenelements.
Darüber hinaus reguliert der vielseitige Alleskönner die Herstellung der Neurotransmitter Noradrenalin und Adrenalin sowie des Stresshormons Cortisol. Neurotransmitter sind chemische Botenstoffe, die der Übertragung von Nervenimpulsen dienen. Vitamin C erfüllt eine entscheidende Funktion bei der Aufrechterhaltung des gesamten Neurotransmitterspiegels in unserem Nervensystem.
Vitamin C, der Hauptinhaltsstoff der Acerolafrucht, hat einen maßgeblichen Einfluss auf unsere Körperzellen. Dank seiner antioxidativen Eigenschaften wirkt der kraftvolle Vitalstoff der Zellalterung entgegen. Als entscheidende Faktoren für den Alterungsprozess gelten die sogenannten Telomere. Sie bilden die Endkappen der Chromosomen und werden bei jeder Zellteilung ein Stück kürzer.
Sind die Telomere zu klein, kann sich die Zelle nicht mehr teilen und stirbt ab. Mit anderen Worten: Die Länge der Endkappen unseres Erbguts weist auf das tatsächliche biologische Alter der Zellen hin. Bei einer guten Versorgung mit allen wichtigen Vitaminen sind die Telomere länger als bei einer vitalstoffarmen Ernährung.
Ein hoher Stresspegel sorgt ebenfalls für eine vorzeitige Verkürzung der Telomere und eine vorzeitige Zellalterung. Das körpereigene Enzym Telomerase ist in der Lage, diesen Effekt umzukehren und einen Aufbau der Endkappen zu bewerkstelligen. Chinesische Wissenschaftler konnten in einer Studie nachweisen, dass Vitamin C die Telomerase aktiviert und somit direkt an der Zellerneuerung beteiligt ist.
Stark übergewichtige Menschen haben ein erhöhtes Risiko, an Bluthochdruck, Diabetes mellitus Typ 2, einer Fettleber oder Krebs zu erkranken. Freie Radikale stehen schon lange im Verdacht, für diese Folgekrankheiten verantwortlich zu sein. Studien an Tiermodellen, die im Rahmen einer Doktorarbeit an der Universität Würzburg durchgeführt wurden, konnten vor Kurzem nachweisen, dass Adipositas oxidativen Stress im Körper auslöst.
In einer Tierstudie untersuchten brasilianische Forscher die Wirkung von Acerolasaft auf übergewichtige Mäuse. Die Ergebnisse zeigen, dass Acerola als Nahrungsergänzungsmittel dazu beiträgt, die Konzentration an freien Radikalen bei Adipositas zu reduzieren.
Durch das hohe antioxidative Potenzial wirkt Acerola der Entstehung von oxidativem Stress entgegen. Auf diese Weise vermindert die Powerfrucht einerseits das Risiko für die Entstehung von Adipositas, zum anderen schützen die Antioxidantien vor den Folgen der Fettsucht und unterstützen gleichzeitig die Gewichtsabnahme.
Aufgrund ihres hohen Vitamin-C-Gehalts hat die Acerolafrucht den Ruf, der Entstehung von Krebs im Körper entgegenzuwirken. Wie bei den meisten Naturprodukten fehlen auch für die Acerola bisher überzeugende Studien an Menschen.
Während sich die Behandlung mit hoch dosiertem Vitamin C in der Naturheilkunde etabliert hat, setzt die Schulmedizin weiter auf Chemotherapie, Bestrahlung und Operation. Eine aktuelle Studie, die 2015 in der renommierten Fachzeitschrift Science erschien, könnte ein Umdenken bei der Ärzteschaft bewirken.
Die Wissenschaftler haben mithilfe von Zellkulturen nachgewiesen, dass Vitamin C bestimmte Darmkrebszellen zerstören kann. Eine vergleichbare Studie wurde bereits früher mit verschiedenen Acerolaextrakten durchgeführt. Das Ergebnis: Die Inhaltsstoffe der Powerfrucht wirken auf bestimmte Krebszelllinien zytotoxisch (zellschädigend).
Im Jahr 2002 konnte eine japanische Forschungsgruppe im Tierversuch an Mäusen zeigen, dass ein Acerolaextrakt das Wachstum und die Ausbreitung von Lungenkrebs hemmte. Entsprechende klinische Studien an Patienten wurden bisher nicht durchgeführt. Deshalb ist noch unklar, ob die Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sind.
Seit den Reaktorunfällen in Tschernobyl und Fukushima wächst die Furcht vieler Menschen vor nuklearen Katastrophen. Warum ist Radioaktivität für Lebewesen so gefährlich? Der Grund liegt in der ionisierenden Strahlung, die von radioaktiven Stoffen ausgeht.
Wenn diese auf den Körper einwirkt, entstehen in den betroffenen Zellen freie Radikale. Vor allem unser Erbgut (DNA) ist anfällig für ionisierende Strahlung. Als Folge kommt es zu Schäden an der DNA, die von zelleigenen Reparaturenzymen nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Auf lange Sicht steigt das Risiko, an Krebs zu erkranken.
Bei Röntgenuntersuchungen verwenden Ärzte ionisierende Strahlung. Auch bei Flugreisen ist man einer erhöhten Strahlendosis ausgesetzt. Für Betroffene lohnt es sich, vorher ein Nahrungsergänzungsmittel mit Acerola einzunehmen: Anhand von Zellkulturen konnten brasilianische Forscher nachweisen, dass die Inhaltsstoffe frischer Acerolakirschen die DNA vor den Folgen ionisierender Strahlen schützen.
Offizielle Stellen haben bisher noch keine Dosierungsempfehlungen für Tabletten, Kapseln, Säfte oder Pulver herausgegeben, die aus Acerolakirschen gewonnen werden. Trotzdem sollten Verbraucher das Nahrungsergänzungsmittel nicht nach eigenem Gutdünken dosieren, sondern sich immer an die Vorgaben des Herstellers halten.
Da Vitamin C den Hauptbestandteil der Powerfrucht darstellt, ist es sinnvoll, die angegebenen Vitamin-C-Referenzwerte bei der Einnahme zu berücksichtigen. Um einem Mangel vorzubeugen, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung Erwachsenen eine tägliche Zufuhr von 95 bis 110 mg Vitamin C. Der individuelle Referenzwert hängt dabei vor allem vom Alter und vom Geschlecht ab.
Wer zusätzlich zu den Mahlzeiten jeden Tag bis zu 1 g Vitamin C über ein Nahrungsergänzungsmittel einnimmt, braucht keine schädlichen Nebenwirkungen zu befürchten. Die Symptome einer Überdosierung sind in der Regel erst ab einer täglichen Zufuhr von 3 bis 4 g zu erwarten. Dazu zählen vor allem vorübergehende Magen-Darm-Beschwerden.
Nach der Erfahrung zahlreicher Anwender äußern sich die Nebenwirkungen meistens in Form von weichem Stuhl oder Durchfall. Im Gegensatz zu den fettlöslichen Vitaminen E, D, K und A ist Vitamin C wasserlöslich. Da ein gesunder Körper einen Vitamin-C-Überschuss über den Urin wieder ausscheidet, bleibt auch eine langfristige Überdosierung in der Regel ohne gefährliche Folgen.
Für Menschen, die an einer Funktionsstörung der Nieren leiden, besteht allerdings bei sehr hohen Vitamin-C-Dosen eine erstzunehmende Gefahr. Da große Mengen an Vitamin C zu einer vermehrten Bildung von Oxalsäure im Körper führen, erhöht eine Überdosierung das Risiko von Nierensteinen.
Nach dem Verzehr der empfohlenen Mengen von Acerolapulver oder Acerolasaft sind im Regelfall keine Nebenwirkungen zu erwarten. Nur nach der Einnahme von extrem hohen Dosierung haben Verbraucher über das Auftreten von Magenkrämpfen, Übelkeit, weichem Stuhl oder Durchfall berichtet.
Wenn eine unerwünschte Nebenwirkung auftritt, sollte man die Einnahme des Nahrungsergänzungsmittels für wenige Tage unterbrechen und anschließend in einer geringeren Dosierung fortfahren. Falls es erneut zu Beschwerden kommt, ist es empfehlenswert, einen Arzt zu konsultieren.
Wer zu Nierensteinen neigt oder an Gicht leidet, sollte mit der Einnahme Vitamin-C-haltiger Nahrungsergänzungsmittel vorsichtig sein. Das Gleiche gilt für Menschen mit Eisenverwertungsstörungen (Thalassämie, Hämosiderose, Hämochromatose). Über eventuelle Nebenwirkungen von Acerolaprodukten bei Schwangeren und stillenden Müttern gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse.
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