Zwar sind Angstgefühle ganz natürliche Reaktionen auf belastende Situationen wie ein Umzug, eine Scheidung oder eine berufliche Entscheidung. Lange anhaltende Angstzustände ohne tatsächlichen Auslöser können sich jedoch negativ auf den Körper auswirken.
Angst ist eine natürliche Reaktion auf eine drohende Gefahr, auch bekannt als 'fight or flight response' ('Kampf- oder Fluchtreaktion'), welche zur Ausschüttung von Hormonen und Neurotransmittern im Körper führt. Die Fight-or-Flight-Reaktion ist ein biologischer Prozess, der uns bei potenziellen Gefahrensituation Energie für überlebenssicherndes Verhalten gibt.
Leidet aber jemand unter länger anhaltenden Angstzuständen, kann Studien zufolge eine solch unkontrollierte Überaktivität die Wirksamkeit der Fight-or-Flight-Reaktion herabsetzen, was zu Veränderungen der Funktionen im Gehirn und des gesamten psychischen Wohlbefindens führen kann.
Angstsymptome entstehen durch eine überhöhte Fight-or-Flight-Reaktion, was zahlreiche körperliche und psychische Symptome auslösen kann.
Körperliche Symptome
Emotionale Symptome
Wer lang anhaltende Angst hat, wird über einen Zeitraum verschiedene dieser Symptome verspüren, welche in Folge auch die allgemeine mentale Gesundheit und das Wohlbefinden beeinflussen kann.
Angst kann auch Symptom einer zugrunde liegenden Störung sein, wie zum Beispiel:
Angststörungen werden anhand der Kriterien des diagnostischen und statistischen Leitfadens psychischer Störungen (als DSM-V bekannt) diagnostiziert.
Studien haben gezeigt, dass Nahrungsergänzungsmitteln bei der Linderung von Angstzuständen hilfreich sein können. Manche Präparate können helfen, die Fight-or-Flight-Reaktion in den Griff zu bekommen, indem sie die mentale Gesundheit stärken.
Studien zufolge können folgende Pflanzenwirkstoffe und Nahrungsergänzungsmittel bei der Linderung von Angstzuständen helfen:
GABA (Gamma-Aminobuttersäure) ist ein Neurotransmitter, der die Überaktivität des Gehirns bei Angstzuständen verringert. Somit hat GABA eine entspannende Wirkung und wirkt bei Stress- oder Angstgefühlen der Aktivität des stimulierenden Neurotransmitters Glutamat entgegen.
Studien zufolge kann GABA zwar die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden. Eine Steigerung der GABA-Werte kann jedoch bei der Regulierung von Angstgefühlen hilfreich sein. Die Ausschüttung von GABA kann auch durch Taurin, L-Theanin, Vitamin B6 und Magnesium beeinflusst werden.
GABA kann dazu beitragen
Rosenwurz (lateinisch Rhodiola rosea), ist eine Pflanze, die leistungssteigernd wirkt und bei Stress oder Angstzuständen die Stimmung verbessern kann.
Eine kleine Studie zeigte, dass Teilnehmer, die Rosenwurz über einen Zeitraum von 10 Wochen hinweg einnahmen, bei minimalen Nebenwirkungen, weniger Symptome von Angst aufwiesen. Bei den Teilnehmern waren nach DSM-V-Kriterien Generalisierte Angststörungen (GAS) diagnostiziert worden.
Den Forschern zufolge verbessert Rhodiola rosea die Stimmung, Leistungsfähigkeit und Aufmerksamkeit, und eignet sich damit als natürliche Alternative zur Linderung von Stress, Angstsymptomen und Depressionen. Die Wirkung von Rosenwurz beruht auf der Normalisierung der natürlichen Reaktion des Körpers auf zahlreiche Stressfaktoren.
Rhodiola Rosea kann helfen:
L-Theanin ist eine Aminosäure, die in Grünem Tee enthalten ist und beruhigend sowie entspannend wirkt. L-Theanin ist eines der meistverbreiteten Heilmittel bei Angst. Es steigert die Konzentrationsfähigkeit und wirkt zugleich beruhigend bei Angstzuständen.
L-Theanin steigert die Ausschüttung des Neurotransmitters GABA und verringert die Nervenstimulation im Gehirn. Eine kleine kontrollierte Doppelblind-Placebo-Studie ergab, dass Teilnehmer, die Stress durch geistige arithmetische Aufgaben erlebten und L-Theanin in verschiedenen Zeiträumen einnahmen, die Stress-Symptome während dieser kurzen Aufgaben im Vergleich zu Teilnehmern, die ein Placebo erhielten, reduzieren konnten.
Den Forschern zufolge weist die Verbesserung der Symptome bei den Teilnehmern, wie z.B. verringerte Herzfrequenz, darauf hin, dass L-Theanin auch die Adrenalinausschüttung des Sympathikus durch die 'Flight-or-Fight' Reaktion hemmt, die bei Angstperioden eine erhöhte Herzfrequenz verursacht.
L-Theanin kann helfen:
Wenn man durch die Änderung des Lebensstils alleine die Angst oder den Stress nicht beseitigen kann, können Pflanzenextrakte und Nahrungsergänzungsmittel dabei helfen, mit Angstsymptomen oder Stress besser umzugehen.
Nahrungsergänzungen können in bestimmten Situationen helfen, z.B.:
Bei zu hoher Dosierung von GABA kann es zu Müdigkeit kommen. Dies legt sich jedoch wieder bei Reduzierung der Dosis.
Rhodiola rosea und L-Theanin gelten als sicher und es sind keine Nebenwirkungen bei der Langzeiteinnahme bekannt.
Für schwangere und stillende Frauen, sowie für Kinder, wird eine Rücksprache mit einem Arzt empfohlen, ob die Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel, die GABA, Rhodiola rosea und L-Theanin enthalten, möglich ist, da hier die Studienlage nicht ausreichend ist.
GABA sollte außerdem von Personen mit Leber- oder Nierenerkrankungen oder Personen, die Medikamente einnehmen, die die GABA-Nervenbahnen im Gehirn beeinträchtigen, nur mit Vorsicht angewandt werden. Zu diesen Medikamenten zählen Alkohol, Barbiturate und Benzodiazepine.
Falls Sie sich nicht sicher sind, ob die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittel Ihnen bei der Linderung von Angstzuständen helfen kann, konsultieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
Angst, die ohne Auslöser entsteht oder über einen längeren Zeitraum anhält, kann die psychische Gesundheit beeinträchtigen. Angst kann zwar eine natürliche Reaktion auf Stress sein, falls man aber unter unkontrollierten Angstzuständen leidet, können Nahrungsergänzungsmittel für Linderung sorgen.
Die Angst zu kontrollieren kann auch dazu beitragen: