Information, Wirkung, Mangel, Dosierung, Nebenwirkungen
Maca ist die traditionelle Heilpflanze der südamerikanischen Urvölker. Auch heute noch wird die Pflanze, die allen schroffen Witterungsbedingungen in den Anden trotzt, unter anderem zur Fruchtbarkeitssteigerung und als Aphrodisiakum eingesetzt. Auch in Europa erfreut sich Maca immer größerer Beliebtheit und gilt aufgrund des vielseitigen Wirkspektrums und der wertvollen Inhaltsstoffe als echtes Superfood.
Die Maca-Pflanze ist ein Gewächs aus der Familie der Kreuzblütengewächse. Die auch als Peru Ginseng bekannte Pflanze gilt als das Superfood der Anden. Dort wird sie seit rund 2000 Jahren angebaut und von den ansässigen Völkern als Nahrungs- und auch als Heilpflanze genutzt.
Verwendet werden vor allem die Knollen der Maca-Pflanze. Diese schmecken leicht süßlich und werden langsam gebacken oder nach dem Trocknen gekocht. Zu den Traditionsgerichten der Region gehört ferner ein süßer und sehr aromatischer Brei aus Maca, der als mazamorra bekannt ist.
Die getrockneten Maca-Wurzeln sind mehrere Jahre haltbar. Auch die Inhaltsstoffe sind sehr stabil, der Geschmack wird mit zunehmender Lagerung jedoch leicht moschusartig.
Nicht nur die Knollen, auch die jungen Blätter der Pflanze sind essbar. Sie können roh oder gedünstet verzehrt werden und erinnern mit ihrem leicht scharfen Geschmack an Kresse.
In Peru wird Maca vor allem von der indigenen Bevölkerung aufgrund des hohen Nährwerts und der gesundheitsfördernden Eigenschaften geschätzt. Deshalb verzehren sie die Wurzeln der Pflanze mehrmals täglich. In Europa ist die Maca-Wurzel als Nahrungsmittel nicht erhältlich, wohl aber als Nahrungsergänzungsmittel beliebt.
Zur Nahrungsergänzung wird die Wurzel getrocknet und anschließend zu Pulver gemahlen. Dieses ist dann in der reinen Pulverform sowie als Kapsel oder Tablette erhältlich. Ebenso gibt es Maca-Konzentrate und Tinkturen. Dabei handelt es sich in der Regel um Alkoholauszüge aus der Maca-Wurzel.
Die botanisch korrekte Bezeichnung für Maca lautet Lepidium meyenii. Die Pflanze gehört zur Gattung der Kressen (Lepidium) und zur Familie der Kreuzblütler. Somit ist Maca verwandt mit der Wasserkresse, der Gartenkresse, dem Raps und dem Senf.
Die ein- oder zweijährige Pflanze weist einen krautigen Wuchs auf und wird selten höher als 20 cm. Jede Pflanze verfügt über rund 20 liegende Laubblätter, die aus 20 cm langen Stielen rosettenförmig an der Wurzel entspringen. Die Blätter sind fiederschnittig und zudem leicht leierförmig.
Im Zentrum der Rosette bilden sich zur Blütezeit rispige Blütenstände, wobei ein Trieb bis zu 1000 Blüten aufweisen kann. Diese sind cremeweiß und vierzählig.
Die Knollen, die als Lebens- und Nahrungsergänzungsmittel genutzt werden, sind zwischen 2 und 14 cm lang. Sie haben einen Durchmesser von 3 bis 5 cm und ähneln in ihrer Form einer Birne. Die Maca-Wurzel verfügt über einen großen Wasserspeicher. Je nach Sorte können die Knollen weiß, gelb, lila, schwarz oder rot gefärbt sein. Das Gewicht variiert ebenso wie die Farbe. So wiegt die Wurzel durchschnittlich zwischen 7 und 24 g.
Streng genommen handelt es sich aber eigentlich nicht um eine Wurzel, auch wenn die Bezeichnung Maca-Wurzel geläufig ist. Verwendung findet das sogenannte Hypokytol, das sich zwischen Wurzel und Sprossachse befindet. Die eigentliche Wurzel setzt an diesem Hypokytol an.
Das Hypokytol ist ein Speicherorgan. Die Wuchsbedingungen in den Anden sind schwierig, sodass die Pflanze darauf angewiesen ist, ausreichend Nährstoffe in dem Hypokytol anzusammeln. Diese Nährstoffansammlung macht die Bedeutung der Maca-Pflanze aus.
Maca wächst ausschließlich in den Anden auf einer Höhe von 4000 bis 4500 m. Hier ist die Pflanze extremen Wetterbedingungen ausgesetzt. Die Temperaturen schwanken sehr stark und es wehen kontinuierlich kräftige Winde. Zudem ist die UV-Strahlung in dieser Höhenlage äußerst intensiv. Folglich ist Maca eine sehr widerstandsfähige und robuste Pflanze. [1]
Den Ergebnissen der Yunnan Agriculture University in Kunming zufolge wächst Maca am besten auf einer Höhe von 2800 bis 3500 m und bevorzugt Temperaturen zwischen 5 und 10°C. Der Anbau erfolgt heute immer noch in den peruanischen Anden rund um den Junín-See. Zudem wird Maca heutzutage auch in der chinesischen Provinz Yunnan angebaut. [2]
Traditionell beginnt der Anbau im peruanischen Frühling, was in etwa dem europäischen Herbst entspricht. Die Ernte erfolgt in den Monaten Juli und August. Da die Pflanze viele Nährstoffe aus dem Boden zieht, kann sie nur zweimal hintereinander ausgesät werden. Danach liegt das Anbaufeld für rund acht Jahre brach.
Die Region Junín gilt als Wiege des Maca-Anbaus. Zwar ist die Pflanze in der gesamten Andenregion bis nach Bolivien heimisch, in Junín wurde sie jedoch erstmalig angebaut. Auch heute noch ist dies die weltweit führende Anbauregion.
Bereits vor mehr als 10.000 Jahren lebten Menschen in Höhlen am Junín-See. Um 1200 bis 100 v. Chr. siedelten sich indigene Völker um den See an. Neben Kartoffeln und Bitterkartoffeln gehörte Maca wohl zu den wenigen Pflanzen, die den harten klimatischen Bedingungen dort trotzen konnten.
Schon vor Beginn der Zeitrechnung nutzten die Völker Maca zur Ernährung und vermutlich auch als Heilpflanze. Davon zeugen Keramikreste mit Maca-Spuren, die Archäologen in diesem Gebiet fanden.
Es wird vermutet, dass die indigenen Völker die Pflanze als Nahrungsmittel durch die Beobachtung von Wildtieren wie Lamas entdeckten. Maca shihua, der wilde Vorgänger der heutigen Kulturform Lepidium meyenii, wächst noch immer in den Anden.
Unter der Herrschaft des Inkakönigs Pachacútec erweiterte das Inkareich seine Grenzen bis auf das Bonbon-Plateau und zum Titicacasee. Neben einer verbesserten Infrastruktur sorgte der König auch für effizientere landwirtschaftliche Fertigungstechniken. So ordnete er eine regionale Spezialisierung in der Landwirtschaft an. Die Region Junín widmete sich fortan ausschließlich dem Maca-Anbau.
Zu dieser Zeit nutzten die Inka Maca als Stärkungsmittel für ihre Soldaten. Ansonsten war die Knolle ausschließlich dem Adel und der Oberschicht vorbehalten. So kam die Wurzel zum Beispiel in heiligen Ritualen zur Fruchtbarkeitssteigerung zum Einsatz.
Zwischen 1532 und 1536 eroberten die Spanier die Anden. Erstmalige Erwähnung findet Maca in den Notizen des spanischen Chronisten Cieza de Leon im Jahr 1553.
Rund 100 Jahre später dokumentierte Pater Cobo den Namen der Pflanze und ihre fruchtbarkeitsfördernde Wirkung. Ihren botanischen Namen erhielt die Pflanze jedoch erst 1843. Während der 200 Jahre andauernden Kolonialzeit sollen die Spanier jährlich 9 Tonnen Maca von den Urvölkern gefordert haben und ließen sich häufig statt in Gold in Maca bezahlen.
Mit dem Ende der spanischen Fremdherrschaft und der Gründung der heutigen Region Junín kam auch der Anbau der Maca-Pflanze nahezu zum Erliegen. Viele Indios verließen die Provinz, um in die Städte zu gehen oder fanden in anderen Regionen Arbeit in Minen.
Erst in den 1960er Jahren geriet Maca wieder in den Fokus und weckte das Interesse der Forscher. Heute hat der Export von Maca-Produkten einen bedeutenden Anteil an der peruanischen Wirtschaft. [1]
Die Maca-Wurzel lässt sich anhand der Farben ihrer Außenhaut differenzieren. Zwar ist die Varianz in den Inhaltsstoffen nicht so groß, dennoch gibt es Unterschiede in der Anwendung.
Die genaue Farbzusammensetzung hängt zum einen von der Anbauregion und zum anderen von der dortigen Bodenzusammensetzung ab. So gibt es neben cremefarbenen und weißen auch gelbe, violette, rötliche oder schwarze Knollen. Gelbe Knollen sind am häufigsten, gefolgt von den violetten, roten und schwarzen Farbvarianten.
Sogenannte Anthocyane sind für die unterschiedlichen Färbungen verantwortlich. Je mehr von diesem sekundären Pflanzenstoff enthalten ist, desto dunkler erscheint die Knolle.
Bezüglich der Inhaltsstoffe unterscheiden sich die Wurzeln kaum. Unterschiede zeigen sich vor allem bei den sekundären Pflanzenstoffen Beta-Sitosterol und Campesterol. Dennoch beeinflussen die Wurzeln in Abhängigkeit von ihrer Farbgebung verschiedene körperliche Funktionen. [3]
Rund die Hälfte aller Maca-Wurzeln, die in der Region Junín geerntet werden, sind gelb. Die gelben Wurzeln sind aufgrund ihres angenehm süßlichen Geschmacks bei der einheimischen Bevölkerung besonders beliebt. Mischpulver enthält in der Regel mindestens zur Hälfte Maca in der gelben Variante. Wenn bei einem Maca-Nahrungsergänzungsmittel keine genaue Bezeichnung vorhanden ist, handelt es sich im Normalfall ebenfalls um die gelbe Form. Die gelbe Maca-Wurzel kommt zum Beispiel zur Behandlung von Prostatabeschwerden zum Einsatz. [1]
Das lilane Maca ist eher selten zu finden. Zusammen mit rotem Maca verfügt es über den höchsten Kaliumgehalt und soll zudem hormonell ausgleichend wirken. Zu den Anwendungsgebieten gehören unter anderem Wechseljahrsbeschwerden. [1]
Schwarzes Maca hat zusammen mit rotem Maca den höchsten und am besten dokumentierten Einfluss auf die Knochengesundheit von allen Sorten. Ebenso wirkt es sich positiv auf die Potenz und die Spermatogenese, also die Spermienbildung beim Mann, aus. [4] [5]
Rotes Maca gilt als das 'Frauen-Maca', da es überwiegend zur Linderung von Wechseljahrsbeschwerden um Einsatz kommt. Studien dokumentieren aber auch einen positiven Einfluss auf die Prostata. Ebenso kann rotes Maca, ebenso wie schwarzes Maca, der Osteoporose (Knochenschwund) entgegenwirken. [5] [6]
Das Hypokytol der Pflanze enthält eine Vielzahl an Nährstoffen. Dazu gehören neben Aminosäuren wie Leucin, Arginin und Phenylalanin auch Mineralstoffe wie Kalzium oder Eisen. Ebenso enthält Maca verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe.
Primärmetaboliten sind Produkte des sogenannten Primärstoffwechsels. Sie werden unter anderem zum Aufbau von Makromolekülen genutzt. Mit einem Eiweißgehalt von 13 bis 16 Prozent ist die Maca-Wurzel reich an essenziellen Aminosäuren. Die Wurzel besteht zudem durchschnittlich aus 59 Prozent Kohlenhydraten, 8,5 Prozent Ballaststoffen und 2,2 Prozent Fetten. [1]
Von diesen rund 2 Prozent Fetten entfällt der höchste Anteil auf ungesättigte Fettsäuren, die zum Beispiel für den Aufbau der Zellmembranen wichtig sind. Durchschnittlich 40 Prozent der Fettsäuren sind gesättigt und sind so gute Energielieferanten. [1]
Maca enthält verschiedene wichtige Aminosäuren. Diese benötigt der Körper unter anderem für den Sauerstofftransport, die Bildung verschiedener Biomoleküle und unterschiedliche Stoffwechselprozesse. Die Maca-Wurzel enthält folgende Aminosäuren (mg/g Protein): [7]
Ebenso speichert die Wurzel zahlreiche Mineralstoffe. Dies wird auch daran deutlich, dass nach zweimaligem Anbau die Böden so ausgelaugt sind, dass eine Kultivierung erst viele Jahre später wieder möglich ist. Maca ist reich an (mg/100 g getrocknete Wurzel):[8]
Sekundäre Pflanzenstoffe sind bioaktive Substanzen, die zwar für die Pflanze selbst nicht lebensnotwendig sind, für den Menschen aber einen hohen gesundheitlichen Stellenwert haben.
Maca enthält zahlreiche dieser wichtigen Sekundärmetaboliten. Einige davon findet man ausschließlich in der Maca-Pflanze. Dazu gehören die Macaridine, Macaene, Macamide und die Maca-Alkaloide.
Weitere sekundäre Pflanzenstoffe aus der Wurzel sind:
Ebenfalls enthalten sind die Vitamine B1, B2, C und B3. [1]
Seit der Entdeckung vor mehr als 2000 Jahren wird Maca vor allem als Fruchtbarkeitsmittel und Aphrodisiakum für Männer und Frauen geschätzt. Doch die Pflanze allein auf ihre fruchtbarkeitsfördernde und libidosteigernde Wirkung zu reduzieren, wird ihr keinesfalls gerecht.
Die Vielzahl der gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe ist dafür verantwortlich, dass die Maca-Knolle ein recht breites Wirkungsfeld hat. So kann sie bei zahlreichen Beschwerden und zur Gesundheitsförderung eingesetzt werden.
Maca ist ein sogenanntes Adaptogen. Adaptogene sind biologisch aktive Pflanzenstoffe, die dem Körper bei der Stressbewältigung helfen können. Sie sollen sowohl die körperliche als auch die psychische Resilienz erhöhen.
So wie die Maca-Pflanze sich den rauen Lebensbedingungen in den Anden anpassen kann, soll sie auch dem Menschen bei den hohen Anforderungen im Alltag hilfreich zur Seite stehen. Verantwortlich dafür sind Inhaltsstoffe, die ausgleichend auf den Hormonhaushalt wirken und so die Funktion von Organen wie Schilddrüse oder Nebennieren stärken können. So kann Maca unter anderem das Stresshormon Cortisol im Blut senken. [9]
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird Maca den energieaufbauenden Pflanzen zugeordnet. Auch aus westlich-schulmedizinischer Sicht kann Maca zu mehr Energie und Vitalität beitragen.
So versorgt die Wurzel den Körper mit verschiedenen essenziellen Mineralstoffen, darunter auch Eisen. Die Einnahme von Maca in Pulver- oder Kapselform kann den Eisenspiegel im Blut erhöhen. Ein Eisenmangel beeinträchtigt die Sauerstoffaufnahme sowie den Sauerstofftransport und ist einer der häufigsten Gründe für Müdigkeit und Energielosigkeit. [9]
Unter Störungen des Lustempfindens können Männer ebenso wie Frauen leiden. Wenn die Lust auf Sex fehlt, können sowohl körperliche als auch psychische Faktoren eine ursächliche Rolle spielen.
Zu den möglichen Ursachen eines Libidoverlustes gehören:
Nicht selten leiden die Betroffenen unter ihrem Verlust des sexuellen Verlangens und des Geschlechtstriebes. Ein Libidoverlust kann die Partnerschaft zudem schwer belasten. Viele Menschen mit vermindertem Lustempfinden wünschen sich deshalb eine effektive und natürliche Hilfe.
Schon bei den Inkas war Maca als luststeigernde Pflanze bekannt. Zu Recht, wie verschiedene wissenschaftliche Studien zeigen.
In einer Studie aus dem Jahr 2008 verabreichten die Wissenschaftler Probanden, die selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) einnahmen und deshalb unter Libidoverlust litten, 1,5 bzw. 3 g Maca pro Tag. Insbesondere die Probanden, die 3 g Maca pro Tag einnahmen, berichteten über eine Verbesserung ihres Lustempfindens. [13]
Zu einem ähnlichen Ergebnis kamen Gonzales et al. in ihrer Forschungsarbeit mit gesunden Männern. An der placebokontrollierten, randomisierten Studie nahmen Männer im Alter zwischen 21 und 56 Jahren teil.
Diese erhielten entweder einen Placebo, 1500 mg oder 3000 mg Maca. Schon nach 8 Wochen steigerte sich das sexuelle Verlangen der Männer in der Maca-Gruppe deutlich. Die Testosteron- und Östrogenspiegel im Blut blieben jedoch gleich. Die Steigerung des Lustempfindens scheint also nicht durch erhöhte Testosteronspiegel bedingt zu sein. [14]
Unter Wechseljahren wird die Zeit vor und nach der letzten Regelblutung verstanden. Das Klimakterium beginnt durchschnittlich ab dem 50. Lebensjahr. Die Wechseljahre sind zwar keine Krankheit, der Übergang in das sogenannte Senium (Alter) kann aber dennoch durch verschiedene Beschwerden begleitet werden.
In den Wechseljahren bildet der weibliche Körper immer weniger Östrogen. Auch die Progesteronproduktion nimmt ab. Dadurch können verschiedene Wechseljahrsbeschwerden entstehen:
Je nach Ausprägung können die Wechseljahrsbeschwerden die betroffenen Frauen in ihrem Alltag stark beeinträchtigen. Aus Angst vor Nebenwirkungen möchten viele Frauen auf Therapien wie die Hormonersatztherapie (HET) verzichten und suchen eine natürliche Alternative zur Linderung ihrer Symptome.
Nach der Menopause erhöht sich bedingt durch den veränderten Hormonhaushalt das Risiko für Frauen, eine Osteoporose zu entwickeln. Osteoporose, auch als Knochenschwund bekannt, ist durch einen Verlust an Knochensubstanz und ein erhöhtes Knochenbruchrisiko charakterisiert.
In einer Tierversuchsstudie erhielten Ratten, denen zuvor die Eierstöcke entfernt wurden, einen Extrakt aus der Maca-Wurzel in einer Dosierung von 0,096 oder 0,24 g/kg Körpergewicht über einen Zeitraum von 28 Wochen. Mithilfe der höheren Dosis Maca konnte der durch den Östrogenmangel bedingte Knochenverlust reduziert bzw. gestoppt werden. [15]
Gonzales et al. vermuten eine östrogenähnliche Wirkung, die zu einem Großteil auf die Knochen beschränkt ist. Das Gewebe von Gebärmutter und Brust weist hingegen keine Empfindlichkeit für die östrogenähnliche Wirkung von Maca auf. Das ist ein positiver Effekt, da die Anreicherung von Östrogen in diesen Geweben das Krebsrisiko erhöhen kann.
Insbesondere rote und schwarze Maca-Wurzeln scheinen sich positiv auf die Knochengesundheit von Frauen in den Wechseljahren auszuwirken. Bei der Verabreichung von gelbem Maca bleibt die erwünschte Wirkung hingegen aus. [1]
Ein Großteil der Beschwerden in den Wechseljahren wird durch den Mangel an Östrogenen und auch an Progesteron hervorgerufen. Maca kann die Hormonproduktion in den Wechseljahren jedoch anregen und so Beschwerden entgegenwirken.
So konnten Meissner et al. in einer Studie aus dem Jahr 2005 mit gelatiniertem Maca den Gehalt an follikelstimulierendem Hormon (FH) im Blut der postmenopausalen Studienteilnehmerinnen senken. Der Spiegel des luteinisierenden Hormons (LH) erhöhte sich hingegen, wodurch auch die Östrogen- und Progesteronspiegel im Blut der Probandinnen stiegen. [16]
Eine Studie aus dem Jahr 2006 bestätigt diese Ergebnisse. Maca kann die hormonellen Prozesse der Hypothalamus-Hypophysen-Eierstock-Hormonachse anregen und trägt so zu einem ausgeglichenen Hormonhaushalt in den Wechseljahren bei. Die Teilnehmerinnen der Studie berichteten über eine deutliche Verbesserung ihrer Symptomatik. So traten zum Beispiel Hitzewallungen oder Nachtschweiß seltener auf. [9]
Depressionen und depressive Verstimmungen gehören zu den häufigen Wechseljahrsbeschwerden. Auch hier kann die Einnahme von Maca zur Prävention und Linderung sinnvoll sein.
Die aktuelle Studienlage deutet darauf hin, dass Maca depressive Symptomatiken bei Frauen in den Wechseljahren reduzieren kann. Auch der Angst, die bei postmenopausalen Frauen häufiger (unbegründet) auftritt, kann Maca entgegenwirken. [11] [17]
Dass sich Maca positiv auf die Libido auswirken kann, belegen zahlreiche Studien. Doch nicht nur der Verlust des Lustempfindens, sondern auch Potenzstörungen können das Liebesleben bei Männern stark beeinträchtigen.
Potenzstörungen werden in der Medizin als erektile Dysfunktion (ED) bezeichnet. Eine erektile Dysfunktion liegt dann vor, wenn ein Mann in zwei Drittel aller Fälle keine Erektion mehr bekommen oder diese nicht aufrechterhalten kann. Die Probleme müssen zudem über einen Zeitraum von 6 Monaten bestehen.
Während die erektile Dysfunktion bei jüngeren Männern zumeist psychisch bedingt ist, liegen bei älteren Männern oft körperliche Ursachen vor. Dazu gehören unter anderem:
Ob Maca bei erektiler Dysfunktion hilfreich sein kann, erforschten Zenico et al. in einer Studie aus dem Jahr 2009. Sie verabreichten Männern mit einer milden erektilen Dysfunktion über einen Zeitraum von 2 Wochen täglich 2500 mg getrocknete Maca-Wurzel oder ein Placebopräparat.
Vor und nach der Studienphase beantworteten die Teilnehmer die Fragen aus dem International Index of Erectile Dysfunction (IIEF-5), einem Messinstrument zur Beurteilung von erektilen Dysfunktionen. Nach der zweiwöchigen Testphase verbesserte sich der Testscore bei der Maca-Gruppe signifikant. [12]
Eine vergrößerte Prostata (benigne Prostatahyperplasie) kann Erektionsstörungen hervorrufen. Insbesondere die rote und die gelbe Maca-Wurzel können einer solchen Prostatahyperplasie vorbeugen bzw. entgegenwirken. Verantwortlich für diese Wirkung sind vermutlich die sogenannten Benzylglucosinolate. [18] [19]
Immer mehr Paare haben einen unerfüllten Kinderwunsch. Das Institut für Demoskopie Allensbach schätzt, dass rund 1,4 Millionen Deutsche zwischen 25 und 49 Jahren ungewollt kinderlos sind. [20]
Die Ursachen dafür sind vielfältig. So können sowohl beim Mann als auch bei der Frau hormonelle Störungen die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Veränderungen der Eileiter und der Gebärmutter, Endometriose oder Nebenhoden- und Prostataentzündungen können ebenfalls eine Schwangerschaft verhindern.
Bei Männern ist die Unfruchtbarkeit zu einem großen Teil auf ein schlechtes Spermiogramm zurückzuführen. Das bedeutet, dass nicht ausreichend intakte Samenzellen vorhanden sind. Männer mit einem schlechten Spermiogramm können von der Einnahme von Maca profitieren.
So zeigte sich in einer Studie aus dem Jahr 2011 zum Zusammenhang zwischen Maca und Fruchtbarkeit bei den männlichen Studienteilnehmern nach der Einnahme von Maca über einen Zeitraum von 4 Monaten nicht nur eine quantitative, sondern auch eine qualitative Verbesserung der Spermien. [21]
Die Anzahl der Samenzellen stieg an und auch die Motilität, also die Beweglichkeit, der Spermien verbesserte sich. Dadurch steigen auch die Chancen auf eine natürliche Empfängnis.
Es stellte sich zudem heraus, dass die schwarze Wurzel die besten Wirkeffekte im Hinblick auf die Spermienqualität und -quantität hatte. Insbesondere die Verbesserung der Spermienmotilität ließ sich mit gelbem oder rotem Maca nicht erreichen. [22]
Erstaunlicherweise zeigte sich in den Hoden bereits nach einem Tag eine Zunahme der Spermienanzahl. Nach einer Einnahme von 7 Tagen war die Spermienzahl auch im Ejakulat erhöht. [23]
Im Hinblick auf die fruchtbarkeitsfördernde Wirkung von Maca bei Frauen gibt es bisher nur Tierstudien. Diese legen aber nahe, dass sich Maca positiv auf die Entwicklung des Embryos auswirken kann. So waren die Jungen von Mäusen größer und kräftiger, wenn die Muttertiere während ihrer Trächtigkeit Maca erhielten. Auch bei der Regenbogenforelle stieg durch die Verabreichung von Maca die Überlebenswahrscheinlichkeit der Jungtiere. [24] [25]
Wissenschaftler vermuten, dass die gesteigerte Überlebenswahrscheinlichkeit auf einer progesteronähnlichen Wirkung von Maca basiert. Progesteron ist auch beim Menschen eines der wichtigsten Sexualhormone und sorgt für den Erhalt der Schwangerschaft. [26]
Das menschliche Verdauungssystem sorgt für eine Versorgung des Körpers mit Nähr- und Vitalstoffen. Kommt es hier zu Störungen, kann dies nicht nur unangenehme Beschwerden wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung hervorrufen, sondern auch zu Mangelzuständen führen.
Ballaststoffe sind Nahrungsbestandteile, die für den menschlichen Darm weitgehend unverdaulich sind. Dennoch haben sie eine wichtige Aufgabe. Sie binden zum einen Wasser und sorgen so für eine Volumenzunahme des Speisebreis im Darm. Dadurch entsteht Druck auf die Darmwand, welcher wiederum die Peristaltik, also die Darmbewegung, anregt. Ballaststoffe sorgen so für eine verkürzte Darmpassage und können Verstopfung vorbeugen.
Zum anderen dienen Ballaststoffe den Bakterien der Darmflora als Futter. Die Darmflora umfasst viele nützliche Bakterien, die in ihrer Gesamtheit auch als Mikrobiom bezeichnet werden. Das Mikrobiom gerät zunehmend in den Fokus der wissenschaftlichen Forschung, trägt es doch zu einem entscheidenden Teil zur Gesundheit bei. [27]
Obwohl Ballaststoffe eine so wichtige Rolle für die (Darm-)Gesundheit spielen, nehmen die meisten Menschen doch deutlich zu wenig davon zu sich. Maca als ballaststoffreiche Pflanze mit einem Ballaststoffanteil von rund 9 Prozent kann hier entgegenwirken und so die Verdauung fördern und die nützlichen Bakterien im Darm nähren. [1]
Cholesterin ist ein Fett, das der Körper selbst herstellt. Es wird aber zusätzlich auch über die Nahrung aufgenommen. Das Fettmolekül ist nicht nur Bestandteil der Zellwände, sondern auch Grundbaustein verschiedener Hormone.
Im Wesentlichen kann zwischen drei verschiedenen Cholesterinformen unterschieden werden: HDL, LDL und Gesamtcholesterin. HDL und LDL sind sogenannte Lipoproteine, da sie neben dem Cholesterin selbst auch andere Fettmoleküle und Eiweiße enthalten.
Cholesterin ist also lebensnotwendig. Problematisch wird es dann, wenn zu viel Cholesterin im Blut ist. Auch ein gestörtes Verhältnis zwischen HDL und LDL kann gesundheitliche Probleme hervorrufen. Ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen besteht vor allem dann, wenn das 'schlechte' LDL-Cholesterin erhöht ist und zugleich zu wenig von dem 'guten' HDL-Cholesterin vorhanden ist.
HDL-Cholesterin kann Cholesterin aus dem Blut aufnehmen und auch bereits in der Gefäßwand abgelagertes Cholesterin abtransportieren. So beugt es einer Arterienverkalkung vor. Befindet sich zu viel LDL-Cholesterin im Blut, lagert es sich hingegen in den Gefäßwänden ab. Im Laufe der Zeit bilden sich Plaques, die die Gefäße verengen und so den Blutfluss behindern. Bildet sich zusätzlich ein Blutpfropf und belegt das bereits verengte Gefäß komplett, kann daraus je nach Lokalisation ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall resultieren.
Maca ist in der Lage, zu einer Normalisierung der Blutfettwerte beizutragen. Vermutlich fungiert Maca als ein Ligand für PPRα. Diese Peroxisomen-Proliferator-aktivierten Rezeptoren in Leber, Herz und Skelettmuskeln fördern unter anderem die Ketonkörpersynthese. Arzneimittel wie beispielsweise Fibrate zur Senkung des Fettgehalts im Blut funktionieren auf eine ähnliche Weise. [28]
Im Tierversuch zeigte sich zudem, dass Maca sowohl das Gesamtcholesterin im Blut als auch den LDL-Gehalt im speziellen senken kann. Zugleich erhöhte Maca in diesem Versuch auch die Aktivität von Antioxidantien wie Gluthation im Körper. Dadurch kann das Superfood aus den Anden der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen gleich auf zwei Wegen vorbeugen. [29]
Peruanische Schulkinder in den Anden erhalten häufig Maca, um ihre Leistungen in der Schule zu verbessern. Die Anwendung in diesem Bereich erfolgt dort ausschließlich aus Erfahrungswerten, doch die aktuelle Forschung legt ebenfalls nahe, dass Maca die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit verbessern kann.
So zeigt vor allem die schwarze Maca-Wurzel einen Effekt auf die Lern- und Merkfähigkeit. Eine Dosis von 0,5 bzw. 2 g/kg Körpergewicht verbesserte die Gedächtnisleistung von Mäusen im Tierversuch signifikant. Die Tiere waren zudem lernfähiger. [30] [31]
Ein funktionierender Stoffwechsel, auch Metabolismus genannt, ist die Basis aller lebensnotwendigen Vorgänge im menschlichen Körper. Alle biochemischen Vorgänge, die in den Körperzellen ablaufen, sind Teil des Stoffwechsels.
Diese Stoffwechselvorgänge können nur dann reibungslos ablaufen, wenn ausreichend Nährstoffe wie Vitamine, Mineralien und Spurenelemente zur Verfügung stehen. Ebenso sind Hormone und Enzyme wichtig für die Stoffwechselprozesse im Körper.
Eine Stoffwechselstörung liegt immer dann vor, wenn einzelne Nährstoffe nicht richtig verarbeitet werden können. Eine bekannte Stoffwechselstörung ist zum Beispiel die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus Typ 2.
Diese Stoffwechselstörung ist durch erhöhte Blutzuckerspiegel charakterisiert. Grund dafür ist eine Insulinresistenz der Körperzellen. Im Gegensatz zum Diabetes mellitus vom Typ 1 ist zwar ausreichend Insulin vorhanden, die Körperzellen reagieren aber nicht mehr auf das Hormon, sodass vermehrt Zucker im Blut zurückbleibt.
Die Erkrankung entwickelt sich schleichend, sodass die ersten Symptome erst spät entstehen und zudem unspezifisch sind. Die Folgen der dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel sind jedoch gravierend. So kommt es zu einer Schädigung der kleinen und großen Blutgefäße mit einem erhöhten Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko, Augenerkrankungen bis hin zur Erblindung oder schweren Nierenschädigungen.
Maca kann zur Regulation der Blutzuckerspiegel beitragen. So konnten die Forscher in einer Studie aus dem Jahr 2018 mithilfe von schwarzer Maca-Wurzel bei Hamstern die Glukoneogenese und die Glykolyse hemmen und so den Blutzuckerspiegel senken. [28]
Die Schilddrüse ist ein wichtiges, wenn nicht sogar das wichtigste Stoffwechselorgan des menschlichen Körpers. Sie produziert die Schilddrüsenhormone T3 und T4, die neben dem gesamten Stoffwechsel auch den Grundumsatz der Körperzellen regulieren.
Schilddrüsenunterfunktion oder Schilddrüsenüberfunktionen haben dementsprechend deutliche Folgen. Während eine Schilddrüsenunterfunktion mit Symptomen wie Gewichtszunahme, Müdigkeit und Kälteempfindlichkeit einhergeht, weisen Hitzewallungen, Gewichtsverlust, Haarausfall und Gereiztheit auf eine Überfunktion der Schilddrüse hin.
Maca scheint hier eine ausgleichende Wirkung zu haben. Im Tierversuch mit Ratten, denen die Eierstöcke entfernt wurden, stieg die TSH-Konzentration unter der Verabreichung von Maca auf ein normales Level. Auch die T3-Konzentration im Blut stieg nach der Einnahme von Maca an. [9]
Nicht in allen Studien konnte dieser Effekt jedoch repliziert werden. Wünschenswert wären hier weitere Humanstudien, um zu belegen, dass Maca (unterstützend) in der Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen zum Einsatz kommen kann. [29]
Bereits bei den Inkas wurde Maca als Stärkungsmittel für die Soldaten der Armee genutzt. Auch heute ist Maca Teil zahlreicher Supplemente für den Muskelaufbau und zur Steigerung der Leistungsfähigkeit.
Die Maca-Wurzel enthält verschiedene essentielle Aminosäuren, Spurenelemente und wertvolle Omega-Fettsäuren sowie Vitamine. Von diesen Nährstoffen können Sportler profitieren.
Zudem scheint sich Maca, insbesondere die schwarze Maca-Wurzel, positiv auf die Testosteronproduktion auszuwirken. So zeigte sich in einer Studie aus dem Jahr 2015 bei Ratten, denen ein Maca-Extrakt verabreicht wurde, eine Vergrößerung der Kapazität der Leydig-Zellen im Hoden. Diese sind für die Testosteronproduktion verantwortlich. Folglich erhöhte sich bei den Versuchstieren auch das Serum-Testosteron. [32]
Testosteron kann die Proteinsynthese erhöhen und so das Muskelwachstum fördern. Ferner wirkt sich Testosteron auf die Fettverbrennung aus. Je höher die fettfreie Körpermasse (Lean Body Mass) ist, desto definierter erscheinen auch die Muskeln. [33]
Maca trägt zudem zur Verbesserung des Energiestoffwechsels und zur Verringerung des oxidativen Stresses bei Sportlern bei. Schon eine dreiwöchige Einnahme von Maca kann die Ausdauer steigern und eine schnelle Regeneration fördern. [34]
Die Maca-Wurzel kann vielseitig eingesetzt werden. Besonders profitieren Menschen von ihr, die:
Es gibt keine allgemeingültige Dosierungsempfehlung für die Maca-Wurzel. Die genaue Dosierung hängt zum einen von dem eigenen gesundheitlichen Zustand und zum anderen vom gewünschten Ergebnis ab. Die Standarddosis liegt in Abhängigkeit vom Körpergewicht zwischen 5 und 40 g Rohpulver pro Tag. Es empfiehlt sich, nicht direkt mit der höchsten Dosis zu beginnen, sondern diese langsam zu steigern. [35]
Maca gilt als recht sicheres Nahrungsergänzungsmittel. Nebenwirkungen treten nur sehr selten bei hohen Dosierungen auf. Im Tierversuch riefen Dosen von bis zu 17g/kg Körpergewicht keinerlei toxische Wirkung hervor. Auch Ratten, die über einen Zeitraum von 84 Tagen 1g/kg Körpergewicht erhielten, hatten keine Nebenwirkungen.
Gelegentlich kann es unter der Einnahme von Maca zu Magenschmerzen, Durchfall und Übelkeit kommen. Hier hilft es meistens, die Dosis zumindest vorübergehend zu reduzieren.
Über die Wechselwirkung von Medikamenten und Maca ist bisher nur wenig bekannt. Wer Medikamente einnimmt und ein Nahrungsergänzungsmittel mit Maca zuführen möchte, sollte dies deshalb zuvor mit dem behandeln Arzt absprechen. [1]
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