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Information, Wirkung, Dosierung, Nebenwirkungen
Guarana ist vor allem als Wachmacher bekannt. Doch die Samen der Lianenpflanze Paullinia cupana sind nicht nur aufgrund ihres hohen Koffeingehalts beliebt. Schon seit Jahrhunderten nutzen die südamerikanischen Ureinwohner die Samen als Heilmittel. Seit den 1940er Jahren befasst sich der Forschungsbereich der Ethnomedizin intensiv mit den Guaranasamen, sodass heute immer mehr Wirkungen wissenschaftlich belegt werden können.
Paullinia cupana, die Guaranapflanze, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Seifenbaumgewächse. Der Name Guarana leitet sich von den Guaraní, einem indigenen südamerikanischen Volk, ab. Beheimatet ist das Lianengewächs im Einzugsgebiet des Amazonas, des Rio Anapu und des Rio Tocantins in Südamerika. An ihren tropischen Standorten kann die rankende Liane eine Höhe von bis zu 12 m erreichen. Am Blattstiel finden sich bis zu 25 cm lange wechselständig angeordnete Laubblätter.
Im Vergleich zu den großen Blättern sind die Blüten eher klein und unscheinbar. Zur Fruchtreife bildet Paullinia cupana orangerote, 2 bis 3 cm lange und tief eingeschnittene Kapselfrüchte aus, die in größeren Grüppchen an der Liane sind. Diese öffnen sich zum Teil und enthalten zwischen 1 und 3 schwarze oder grünliche Samen. Da die geöffnete Frucht mit den Guaranasamen in ihrem Erscheinungsbild einem Auge ähnelt, ranken sich viele Legenden und Geschichten um diese Pflanze. So soll die Guaranapflanze aus den im Boden verscharrten Augen des Sohnes einer weisen und gütigen Indianerin gewachsen sein.
Medizinisch bedeutsam sind die Samen von Paullinia cupana. Sie werden entweder getrocknet oder gemahlen eingesetzt und enthalten verschiedene wertvolle Inhaltsstoffe, derentwegen sie sogar ins brasilianische Arzneibuch eingetragen wurde. Eine entscheidende Rolle für die Wirkung spielen dabei die sogenannten Alkaloide. Die stickstoffhaltigen Verbindungen haben einen Anteil von 3 bis 4 % an den Inhaltsstoffen der Samen. Am stärksten vertreten ist dabei das Koffein, doch auch die Alkaloide Theobromin und Theophyllin sind in einer bedeutenden Menge vorhanden.
Während das Stimulans Koffein vor allem die Wachheit erhöht und sich anregend auf die physische Leistungsfähigkeit auswirkt, verfügen Theobromin und Theophyllin neben einer stimulierenden Wirkung auf die Herzfrequenz auch über muskelentspannende Wirkeigenschaften. Ebenso wie Grüner Tee enthalten auch die Guaranasamen gesundheitsfördernde Polyphenole aus der Gruppe der Flavonoide.
Erwähnenswert sind hier insbesondere das Catechin und das Epicatechin: Die sekundären Pflanzenstoffe sind vor allem für ihre antioxidative Wirkung bekannt, die das antioxidative Potenzial von Vitamin C oder Vitamin E bei Weitem übertreffen.
Guarana ist vor allem des enthaltenen Koffeins wegen so interessant. Das Koffein der Samen entfaltet dabei eine andere Wirkung als beispielsweise das Koffein in Kaffeebohnen, Kakaobohnen oder Teeblättern. Es scheint magenschonender zu sein, den Verdauungstrakt nicht anzugreifen und auf eine entspannte und langanhaltende Art anregend zu wirken. Genau erforscht ist das allerdings noch nicht, die Zusammenhänge werden jedoch in verschiedenen Studien erforscht und langsam etwas klarer.
Auch Menschen, die empfindlich auf Koffein reagieren, vertragen das Koffein der Guaranasamen oftmals gut. Da das Koffein der Samen nur langsam freigesetzt wird und die Wirkung recht langanhaltend ist, ist Guarana oft in Spezialnahrung sowie Nahrungsergänzungsmitteln für Sportler enthalten. Vor allem in den Bereichen Kraftsport und Bodybuilding erhoffen sich die Sportler eine anregende und leistungssteigernde Wirkung durch Guarana.
Da Guarana dazu beitragen soll, den Fettanteil des Körpers zu reduzieren, ist es insbesondere bei Bodybuildern und anderen Kraftsportlern sehr beliebt. Belegt wurde die positive Wirkung von Koffein auf die Fettverbrennung in einer koreanischen Studie mit zehn Teilnehmern. Die Studie befasste sich dabei zwar nicht mit Guarana im Speziellen, sondern mit der Wirkung von Koffein allgemein, doch können die Ergebnisse Aufschluss über eine mögliche Wirkung der Guaranasamen geben.
Dabei wurde einer Gruppe Probanden etwa 30-40 Minuten vor dem Sport Koffein verabreicht. Die Blutwerte dieser Gruppe wiesen eine erhöhte Anzahl an Fettsäuren auf, zudem wurden mehr Schweißdrüsen aktiviert als in der Kontrollgruppe. Dies deutet darauf hin, dass Guarana durch das enthaltene Koffein die Fettverbrennung anregt und durch eine Leistungssteigerung den Abbau von Fett sowie den Aufbau der Muskulatur unterstützt.
Ein weiterer Vorteil von Guarana zeigte sich zudem in einer Laborstudie. Hier wurde eine positive Wirkung gegen Pilze und Bakterien nachgewiesen. In der Studie erwiesen sich höhere Dosen des Guaranapulvers sowohl gegen Gram-positive als auch Gram-negative Bakterien als wirksam. Gram-positive Bakterien haben eine mehrschichtige Membran und eine Murein-Schicht, während Gram-negative Bakterien eine dünnere, permeable (durchlässige) Zellmembran aufweisen.
Diese Unterscheidung ist insbesondere bei der Behandlung von bakteriellen Infektionen wichtig: Gram-positive Bakterien sind meist Kokken (Staphylokokken, Streptokokken und andere), Gram-negative Bakterien sind beispielsweise Chlamydien, Legionellen oder Heliobacter. Die verwendeten Bakterienstämme kamen aus dem medizinisch relevanten Bereich sowie aus verschiedenen Laborkulturen.
Die studierten Pilzkulturen reagierten ebenfalls sensibel auf Guarana. So konnten sich weder Bakterien noch Pilze unter dem Einfluss von Guarana weiter vermehren. Welche Bestandteile des Guaranapulvers genau in welchem Zusammenhang wirkten, ist jedoch noch nicht klar erforscht. Diese antibakterielle und fungizide Wirkung muss nun näher untersucht werden.
Studien mit Ratten legen zudem nahe, dass Guaranapulver auch bei der Senkung des Cholesterinspiegels hilfreich sein kann. Das Pulver zeigte dabei eine ähnliche Wirkung wie das Medikament Simvastatin. Die Ratten wurden medikamentös in den gesundheitlichen Zustand versetzt, der die Gabe von Simvastatin ratsam erscheinen lassen würde. Stattdessen erhielten sie jedoch Guaranapulver. Die kognitiven Leistungen konnten wieder gesteigert werden und die entstandenen Leberschäden bildeten sich teilweise zurück. Die Studie wurde bisher noch nicht auf den Menschen übertragen.
Die positive Wirkung von Guarana auf den menschlichen Organismus ist teilweise erforscht und mit Studien belegt worden. Allerdings liegen bislang mehr Laborstudien und Studien mit Tieren vor als Studien mit menschlichen Teilnehmern. Generell kann man aufgrund der Studienlage davon ausgehen, dass Guarana eine zellschützende Wirkung hat und dem menschlichen Organismus bei einer den Empfehlungen konformen Dosierung nicht schadet.
Bei der Wirkung von Guarana geht es in erster Linie um das Koffein, das in den Samen vorkommt. Doch auch Theobromin und Theophyllin, die den Unterschied zu anderen koffeinhaltigen Produkten wie Tee oder Kaffee ausmachen, sind hierbei von Bedeutung. In der Regel wird das Pulver der Guaranasamen verwendet, die hierfür gemahlen werden.
Es kann sowohl in dieser Form (als Pulver), aber auch als Kapsel oder als Tablette käuflich erworben werden. Da zu einer Tablettenpressung das reine Pulver nicht ausreicht, beinhalten letztere oft zusätzliche Bestandteile wie Farbstoffe, Aromastoffe oder Süßungsmittel. Auch andere Substanzen wie Koffein aus anderen Quellen, Zucker oder Taurin, Vitamine oder Mineralstoffe sind in diesen Tabletten oft enthalten. Aus diesem Grund sollte man die Inhaltstoffe, die je nach Hersteller stark variieren können, genauer betrachten.
Bei Guarana-Kapseln handelt es sich meist um die gemahlenen Samen der Guaranapflanze, also um Guaranapulver. Das Pulver wird exakt dosiert und portionsweise in eine Hülle aus Gelatine verpackt, die sich im Magen langsam auflöst. Das Pulver wird also erst im Verdauungstrakt freigesetzt und kommt mit der Mundschleimhaut nicht in Berührung. So nimmt man den bitteren Geschmack des Guaranapulvers gar nicht wahr. Auch die Kapseln gibt es nicht nur mit reinem Guaranapulver, sondern in vielen verschiedenen Mischungen mit anderen Nahrungsergänzungsmitteln.
Beliebt ist Guarana insbesondere als Bestandteil von Energydrinks. Hier soll es, oftmals in Kombination mit Taurin, Aminosäuren, Zucker und Mineralstoffen, einen besonderen Energieschub beim Konsumenten oder der Konsumentin hervorrufen. Doch auch wenn das Guaranasamen-Extrakt gerade in Kombination mit Vitaminen und Mineralstoffen eine beeindruckende Wirkung auf die kognitive Aufnahmefähigkeit auszuweisen vermag, sollte dies mit Vorsicht genossen werden. Mit nur wenigen Tropfen, die Getränken beigemischt werden, ist das Guarana-Liquid-Fluid besonders effektiv. Es soll besonders anregend wirken und so zu einer besonderen Wachheit beitragen.
Auch Energieriegel enthalten oftmals Guarana. Die Riegel, in denen außerdem Proteine, Aminosäuren, Vitamine, Zucker und Mineralstoffe enthalten sind, sollen als Energybooster für unterwegs fungieren. Sie liefern schnelle Energie und können zu einer Hebung der allgemeinen Stimmungslage beitragen.
Die belebende Wirkung des Guarana-Koffeins wird auch bei Tees geschätzt. So kommt es vor, dass auch Mate-Tee, seltener auch Grüntee, mit dem Guarana-Extrakt gemischt wird. Auf diese Weise bietet sich ein breites Spektrum an Angeboten, um von den positiven Eigenschaften der Guaranasamen zu partizipieren.
In welcher Form Guarana seine Wirkung am besten entfaltet, ist bislang nicht erforscht. Riegel, Pulver, Kapseln oder Getränke mit dem gelösten Pulver – noch ist kein deutlicher Unterschied ersichtlich. Für alle Produkte wird das Pulver verwendet, das aus dem Samen der Guaranapflanze hergestellt wird. Die Samen werden vor dem Mahlen geröstet. Mit 2 bis 8 mg Koffein je 100 g Pulver ist Guaranapulver hochgradig koffeinhaltig. Doch nicht nur durch das Koffein ist der Guaranasamen von Bedeutung. Weitere Inhaltsstoffe machen dabei den Unterschied zu vielen anderen Koffeinquellen aus:
Auch Theobromin und Theophyllin wird eine anregende Wirkung nachgesagt, allerdings konnte das bislang in Studien nicht eindeutig belegt werden. Ob die beiden Stoffe anregend wirken, bleibt umstritten – doch in einigen Fällen wird davon ausgegangen, dass die Wirkung eine andere als beim Koffein ist, so dass sie sich gegenseitig ergänzen. Saponine unterstützen das Immunsystem und werden aufgrund ihrer entwässernden Wirkung geschätzt. Dennoch steht vor allem das Koffein in Guarana im Blickfeld, das den Gehalt im Kaffee deutlich übersteigt.
Die einzelnen Hersteller für Guaranaprodukte haben jeweils ihre eigenen Angaben, wie genau das Pulver, die Tabletten, Kapseln oder Tropfen dosiert werden sollten. Da der Gehalt an reinem Guaranapulver variiert und sowohl extrem hochdosierte als auch sehr niedrig dosierte Produkte auf dem Markt sind, gibt es keine einheitliche Empfehlung.
Allgemein gilt, dass bei einer Einnahme von etwa 20 g reinem Guarana, die innerhalb eines kurzen Zeitraumes erfolgt, von einer Überdosierung zu sprechen ist. Die Symptome gleichen hierbei denen, die bei einem zu hohen Kaffeekonsum auftreten: Es kann zu einem unangenehmen Zittern, Kopf- und Muskelschmerzen sowie Nervosität führen. Dabei gilt jedoch, dass die individuellen Reaktionen sehr verschieden sein können. Hinzu kommt, dass der Koffeingehalt von Guarana starken Schwankungen unterliegt und daher nur schwer zu bestimmen ist.
Da es sich bei Guarana um ein beliebtes Nahrungsergänzungsmittel handelt, wurden bereits erste Studien unternommen, um eine gefährlich hohe Dosierung zu bestimmen. Allerdings lassen diese Studien keinen direkten Schluss zu, was die exakte Dosierung von Nahrungsergänzungsmitteln mit Guarana angeht. Guarana ist als Naturprodukt den natürlichen Schwankungen unterworfen, die sich durch Faktoren wie Lage, Wachstumsphasen und Wetter erklären lassen. Auch Pflanzen, die in der Nähe der Lianenpflanze wachsen, nehmen Einfluss auf die Inhaltsstoffe der Samen.
Dies ist der Grund, weshalb die Angabe von 2 bis 8 mg Koffeingehalt je 100 g Guaranapulver so ungenau bleiben muss. Erst dann, wenn der Hersteller das Pulver weiter behandelt und auf einen gleichmäßigen Wert bringt (durch Mischen oder chemische Behandlung), kann für den genauen Gehalt an Koffein garantiert werden. Daher setzen Hersteller Tabletten, Kapseln oder Riegeln Koffein aus anderen Quellen zu, um einen einheitlich hohen Wert garantiert zu erreichen.
Ein Problem der Studien mit Guarana ist zudem, dass die Probanden keine reinen Guarana-Produkte zu sich nahmen. So beschäftigte sich eine Studie explizit mit der Wirkung von Energydrinks auf den menschlichen Organismus. Hierzu wurden vor allem die Daten der Notaufnahmen verschiedener Krankenhäuser herangezogen. Dabei fiel auf, dass es in unregelmäßigen Abständen zu Einlieferungen kam, bei denen die Symptome nach dem Konsum von Guarana in Form von Energydrinks einer Überdosis Koffein glichen.
Die Wirkung von Koffein auf den Körper ist nur bis zu einer bestimmten Dosis positiv, wird diese überschritten kommt es zu Unruhe, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen oder Nervosität bis hin zu Zittern und Herzrasen. In vier Fällen wurde gar vom Tod der Betroffenen berichtet. Die Studie kam zu dem Schluss, dass die in den handelsüblichen Energydrinks enthaltene Menge Koffein bei normalem Konsum ungefährlich sei, da der Koffeingehalt in diesen weit unter der pathologisch wirksamen Dosis liegt. Kommt es jedoch zu einem exzessiven Verzehr von Energydrinks oder Nahrungsergänzungsmitteln, addiert sich der jeweilige Koffeingehalt, so dass ein gefährliches Niveau erreicht werden kann.
Es scheint zumindest im Bereich von Nahrungsergänzungsmitteln mit Koffein eine Dominanz in der Altersgruppe der Jugendlichen zu geben: So greifen junge Menschen im Alter zwischen 11 und 20 Jahren häufiger zu Nahrungsergänzungsmitteln als andere Altersgruppen. Sie versprechen sich von den verschiedenen Produkten einen Ausgleich zu der eher unzureichenden Ernährung, hoffen auf bessere Leistungen im körperlichen und geistigen Bereich oder wollen den Körper allgemein oder das Immunsystem spezifisch in der Rekonvaleszenz nach Krankheiten oder Verletzungen unterstützen.
Auch wenn die Gründe zunächst einmal nicht negativ erscheinen, brachten Studien zutage, dass sich die Jugendlichen der Nebenwirkungen von Guarana und anderen Nahrungsergänzungsmitteln bei einer Überdosierung nicht bewusst sind. Die Gefahren werden verkannt, so dass oft nach dem Motto 'mehr hilft mehr' gehandelt wird.
Neben Jugendlichen bilden Sportler im Amateur- und semiprofessionellen Bereich eine weitere Zielgruppe der Produkte, die Guarana zur Leistungssteigerung enthalten. Allerdings sind in diesem Bereich keine Studien zu Guarana und einer möglichen Überdosierung bekannt. Bei der Dosierungsempfehlung wird oft auf die Erfahrungen zurückgegriffen, die bei Koffein aus anderen Quellen vorliegen.
Nebenwirkungen eines moderaten Konsums von Guarana sind bislang nicht bekannt. Die Risiken, die sich durch den Konsum von Guarana ergeben, liegen insbesondere in einer Überdosierung. Die Symptomatik bei einer Überdosierung ist jedoch vor allem durch das Koffein indiziert, das in den Guaranasamen enthalten ist.
Vergiftungserscheinungen sind bei zu hohem Koffeinkonsum bekannt. Da die genauen Wirkungen von Guarana und den einzelnen Inhaltsstoffen der pflanzlichen Substanz noch nicht abschließend erforscht sind, wird Risikogruppen jedoch generell vom Konsum von Guarana abgeraten. Hierzu zählen insbesondere Kinder, Schwangere sowie stillende Frauen, da sich in diesen Fällen die in Tierversuchen erhaltenen Ergebnisse nicht auf den Menschen übertragen lassen.
Ein Risiko des Konsums von Guarana liegt, wie bei allen koffeinhaltigen Substanzen, in der Gewöhnung. Koffein macht körperlich abhängig, es ist eine Droge. Coffeinismus nennt man diese Erkrankung, die oft auch als Kaffeesucht bezeichnet wird. Die Symptome sind dosisabhängig und decken ein breites Spektrum ab:
Als Folge eines übermäßigen Koffeinkonsums treten diese Symptome sehr individuell und in Abhängigkeit der Koffeindosis auf. Ist der Konsum extrem hoch, kann dies zu einer Vergiftung führen, die in einem Kreislaufkollaps enden kann. Als letale Dosis Koffein (egal aus welcher Quelle) gilt beim Menschen eine Menge von etwa 10 g. Diese Menge ist beispielsweise in ca. 200 Tassen doppeltem Espresso enthalten. Die ersten Vergiftungserscheinungen können jedoch, abhängig von der Gewöhnung, bereits ab einer Zufuhr von 1 g Koffein auftreten, das in etwa 10 Liter Cola oder 12 Dosen (250 ml) Energydrink entspricht.
Guarana ist als Koffeinlieferant häufig in Energydrinks zugesetzt. Auch Cola und andere Softdrinks werden von einigen Herstellern mit Guarana als neuartigem, harmlosem Wachmacher versetzt. Dabei wird selten auf die Gefahren eines Kaliummangels hingewiesen, der zu schwerwiegenden Problemen führen kann.
Kalium spielt vor allem für die Muskel- und Nerventätigkeit eine entscheidende Rolle. Als Kation (ein positiv geladenes Ion) kommt Kalium vor allem intrazellulär, innerhalb der Körperzellen, vor. Die Konzentration liegt im Normalfall bei etwa 150 mmol/l. Damit befinden sich etwa 98 % der Kaliumkonzentration im Körper im Intrazellulärraum. Außerhalb der Zellen hingegen liegt sie bei 3,5 bis 5 mmol/l.
Nervenzellen und Muskelzellen funktionieren auf elektro-chemischer Basis: Kalzium, Natrium und andere Mineralstoffe liegen als positive oder negative Ladungen vor. Wechseln diese Ladungen (mithilfe der Atome) durch spezielle Durchlässe zwischen Zellinnenraum und Zellumgebung, spricht man von einem Aktionspotential.
Diese sehr schwachen elektrischen Ströme bringen die Muskulatur zum Bewegen und leiten Impulse an die Nervenbahnen weiter. Auf diese Weise werden alle Informationen innerhalb des Körpers über die Nervenbahnen weitergegeben. Die Nervenbahn 'sendet', solange die elektrische Spannung da ist. Kalium hat die Aufgabe, in den Nervenzellen Spannung abzubauen und eine normale elektrische Ladung herzustellen.
Da Kalium diese Funktion auch in der Muskulatur übernimmt, kann ein Kaliummangel dazu beitragen, eine Lähmung zu verursachen. Auch das Herz ist ein Muskel, der durch Kontraktionen den Blutkreislauf aufrechterhält. So kann ein Kaliummangel zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen, Kammerflimmern oder gar Herzstillstand führen.
Bereits im Jahr 2004 wurde untersucht, wie sich der Entzug von Koffein bei Abhängigen bemerkbar macht. Auch wenn hierbei keine Guarana-indizierte Abhängigkeit untersucht wurde, lassen sich die Ergebnisse übertragen. Die Entzugserscheinungen treten etwa 12 bis 24 Stunden nach dem letzten Konsum auf und sind während der ersten beiden Tage am stärksten ausgeprägt. Je nach Grad der Abhängigkeit verschwinden die Symptome nach 2 bis 9 Tagen wieder.
Nach dem ICD 10 sind neben einer allgemeinen dysphorischen Stimmung (landläufig auch als Traurigkeit bekannt) zwei oder mehr der folgenden Zustände nötig, um von Entzugserscheinungen zu sprechen:
Guarana enthält mehr Koffein als Kaffeebohnen. Dies macht es zu einem wunderbaren Energie-Booster. Als natürliches Stimulans, reduziert es Müdigkeit und gibt neue Energie. Es verhindert auch einen Energieabfall bei körperlicher Anstrengung und Sport.
Da Guarana keine Kohlenhydrate enthält, liefert es keine direkte Energie im eigentlichen Sinne. Um die regulären Zellfunktionen aufrecht zu erhalten und für eine gleichbleibende Körperwärme zu sorgen, werden Kohlenhydrate in den Zellkraftwerken verbrannt. Diese sind es, die als eigentliche Energielieferanten dienen. Guarana aktiviert aber indirekt Energie und gibt neuen Schwung.
Da das in Guarana enthaltene Koffein nur langsam im Körper freigesetzt wird, hat es einen enormen Vorteil im Vergleich zu anderen Wachmachern: Durch diesen langsamen, langanhaltenden Prozess wirkt das Koffein länger, der schnelle und abrupte Leistungsabfall, den man von anderen koffeinhaltigen Produkten kennt, bleibt aus. Doch nicht nur das Koffein im Guarana wirkt: Wissenschaftler weisen seit einiger Zeit vermehrt darauf hin, dass die verschiedenen Inhaltsstoffe der Samen der Guaranapflanze perfekt zusammenspielen und die Wirkung gegenseitig unterstützen.
Auch wenn davon auszugehen ist, dass das Koffein der Guaranasamen in Wechselwirkung mit anderen Substanzen des Guaranas tritt, sind die Forschungen auf diesem Gebiet noch nicht abgeschlossen. Bis weiteres bekannt ist, sollte man daher von den Wechselwirkungen ausgehen, die auch von Koffein aus anderen Quellen bekannt sind.
Neuere Studien scheinen eine eher positive Wechselwirkung mit Ginseng aufzuzeigen: Die geistige Leistungsfähigkeit kann gesteigert werden, wenn gleichzeitig mit dem Guarana auch Ginseng eingenommen wird. In Studien wurden bei allen Probanden, die Ginseng und Guarana zusammen verabreicht bekamen, gesteigerte Aufmerksamkeit und eine bessere Gedächtnisleistung gegenüber den Vergleichsgruppen festgestellt.
Die Vergleichsgruppen hatten jeweils ein Placebo, nur Guarana oder nur Ginseng bekommen. Die Studien wurden doppelt blind durchgeführt. Das bedeutet: Weder die Studienteilnehmenden, noch die betreuenden Mediziner wussten, wer welches Präparat bekam. Nahrungsergänzungsmittel mit Ginseng und Guarana sind also wirksamer als solche, die nur Guarana oder nur Ginseng enthalten.
Verschiedene Medikamente, die die Herzfrequenz steigern, werden in ihrer Wirksamkeit durch Koffein gesteigert. Gleichzeitig wirkt Koffein beruhigenden Wirkstoffen entgegen. Hinzu kommt, dass der Koffeinabbau im Körper durch Rauchen beschleunigt wird.
Koffein verstärkt die Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure und Paracetamol merklich, so dass diese bei gleichzeitigem Konsum von Koffein in der Dosis reduziert werden können. Wer Medikamente einnimmt, sollte bei Koffeinkonsum immer Rücksprache mit dem behandelnden Arzt halten, damit die Dosis der Medikamente gegebenenfalls angepasst werden kann.
Insbesondere Personen, die bekanntermaßen an Herzproblemen, einer Überfunktion der Schilddrüse, einer Leberzirrhose oder Angstsyndromen leiden, sollten medizinisch abklären, wie viel Koffein sie konsumieren dürfen. Da Energydrinks mit Guarana zum Teil recht hoch dosiert sind, ist hier eine besondere Vorsicht geboten.
Auch im Bereich von Alkohol kann man von Wechselwirkungen ausgehen: Oft merken Personen, die gleichzeitig Alkohol und Koffein konsumieren, die eigene Trunkenheit nicht, sondern wirken länger leistungsfähig. Damit sind, insbesondere hinsichtlich des Straßenverkehrs, gewisse Gefahren verbunden. Durch ihr Koffein vertragen sich Guarana-Produkte dementsprechend nur bedingt mit alkoholischen Getränken. Aus diesem Grund sollte man guaranahaltige Energydrinks nicht unbedingt mit Alkoholika mischen.
Guarana wird in ganz unterschiedlichen Formen verkauft, so dass keine pauschale Empfehlung zur Einnahme gegeben werden kann. Es ist immer sinnvoll, sich an die Angaben des jeweiligen Herstellers zu halten. Hinsichtlich der Gesamtdosis Koffein, die über den Tag eingenommen wird, sollten immer die empfohlenen Grenzwerte beachtet werden. Das gilt insbesondere dann, wenn verschiedene koffeinhaltige Produkte parallel konsumiert werden, beispielsweise Energieriegel, Guaranatabletten und Cola oder Kaffee.
Guarana wird als Kapsel oder Tablette in der Regel mit etwas Flüssigkeit eingenommen. Guaranapulver hingegen sollte mit etwas Flüssigkeit verrührt und anschließend getrunken werden. Welche Flüssigkeiten das jeweils sind, hängt wiederum von der Zusammensetzung der Pulver, Tabletten und Kapseln ab. Sind Vitamine und Mineralstoffe zugesetzt oder handelt es sich um einen Fatburner, einen Booster für Bodybuilder oder ähnliches, müssen verschiedene Wechselwirkungen beachtet werden. Auch hier helfen die Herstellerangaben weiter.
Guaranapulver wird aus den gemahlenen Samen der Guaranapflanze hergestellt, die zur Familie der Seifenbaumgewächse gehört. Reines Guaranapulver der in Südamerika beheimateten Pflanze ist dementsprechend vegan und kann vegan hergestellt werden. Dadurch ist Guarana in Pulverform auch im Rahmen einer veganen Ernährung geeignet.
Zudem ist Guarana grundsätzlich glutenfrei. Aber die Samen der Guaranapflanze werden vor dem Mahlen geröstet, so dass Guarana für Rohköstler, die diese Ernährungsweise sehr orthodox verfolgen, weniger geeignet sind.
Da Koffein den Blutdruck hebt, kann es sich negativ auf die Entwicklung des Fötus auswirken. Insbesondere bei einer zu hohen Konzentration kann zudem auf Grund der anregenden Wirkung die Gefahr für eine Fehlgeburt steigen. Daher wird vom Konsum von Guarana während der Schwangerschaft abgeraten. Das gilt in diesem Rahmen für alle koffeinhaltigen Produkte und ist keine Empfehlung, die sich ausschließlich auf Guarana bezieht.
Für Stillende gilt: Koffein geht in die Muttermilch über und wird dementsprechend beim Stillen vom Säugling aufgenommen. Viele Kinder reagieren schon auf kleinere Mengen Koffein und werden leicht unruhig. Koffein hat auf Kinder die gleiche Wirkung wie auf Erwachsene. Da der Körper aber kleiner ist und der Stoffwechsel etwas andere Geschwindigkeiten aufweist, wirkt Koffein bei Kindern und insbesondere Säuglingen stärker.
Das ist der Grund, weshalb Stillenden geraten wird, es bei einer Tasse, maximal jedoch drei Tassen Kaffee am Tag zu belassen. Wird das Koffein nicht in Form einer Tasse Kaffee konsumiert, sondern als Energydrink, Riegel oder Nahrungsergänzungsmittel in einer anderen Form eingenommen, gelten die gleichen Einschränkungen.
Für Kinder und Jugendliche ist ein hoher Konsum von Koffein nicht ratsam. Das betrifft nicht alleine Kaffee und Cola oder guaranahaltige Produkte. Vor allem in Form von Energydrinks, die gerne wie Limonade als normaler Durstlöscher getrunken werden, kann Guarana durchaus gefährlich werden und bei übermäßigem Konsum zu einer Koffeinvergiftung führen.
Bislang wurde noch kein Inhaltsstoff in Guarana entdeckt, der einen direkten Einfluss auf die Hormone im menschlichen Körper hat. Somit kann auch keine Auswirkung von Guarana auf den Sexualtrieb und damit einhergehend die Potenz angenommen werden. Das gilt im positiven wie im negativen Sinn: Guarana wirkt weder steigernd auf Libido und Potenz, noch senkend.
Allerdings wirkt der Extrakt der Guaranapflanze anregend; Tannin und Catechin, die im Samen enthalten sind, haben zudem eine leicht belebende Wirkung und können den Muskeltonus steigern. Dadurch wird häufig davon ausgegangen, dass Guarana eine aphrodisierende Wirkung auf den Körper ausübt. Dies lässt sich vermutlich auf das Wohlgefühl zurückführen, das Guarana nicht zuletzt aufgrund des Koffeingehalts auslöst.
Die Inhaltsstoffe Theobromin und Theophyllin fördern die Durchblutung und können sich so positiv auf die Libido bei Frauen wie auch bei Männern auswirken. Der wissenschaftliche Nachweis per Studie steht allerdings noch aus. Bislang wurden die Stoffe weder isoliert noch in der gebundenen Form im Guaranapulver explizit auf diese Wirkung untersucht. Der Aufbau einer solchen Studie, die andere Einflüsse komplett ausschließt und dazu noch aufgrund höherer Verlässlichkeit doppelt blind erfolgt, dürfte schwierig werden.
Guarana hat den Ruf, die Fettverbrennung anzuregen und auf diese Weise zu einer Gewichtsreduktion beizutragen. Aus diesem Grund ist Guarana oft in sogenannten Fatburnern enthalten. Dieses Nahrungsergänzungsmittel zielt direkt darauf ab, die Fettverbrennung des Körpers zu unterstützen. Auch in Energieriegeln für Sportler/-innen sowie in Energydrinks wird Guarana als Schlankmacher eingesetzt.
Tatsächlich konnte man in Studien mit Ratten feststellen, dass sich Guarana positiv auf die Fettverbrennung auswirkt. Das Gewicht der Tiere sank. Dieses Ergebnis ließ sich auf das in Guarana enthaltene Koffein zurückführen – denn auch Kaffee hat eine ähnliche Wirkung. Damit ist Guarana zwar kein besonderer Schlankmacher, kann jedoch unterstützend und im Rahmen eines normalen Koffeinkonsums zu einer Gewichtsreduktion beitragen.
Guarana wird bereits seit einiger Zeit in der Krebstherapie eingesetzt, um die Chemotherapie begleitend zu unterstützen. Die Inhaltsstoffe der Guaranasamen, allen voran das enthaltene Koffein, können dazu beitragen, die Begleiterscheinungen der Therapie abzumildern. Dadurch kann die Behandlung ein wenig angenehmer gestaltet werden beziehungsweise fällt weniger unangenehm aus. Das Koffein stimuliert, so dass sich die Erschöpfungszustände der Patienten und Patientinnen etwas abmildern lassen.
Eine Studie mit Frauen in der Brustkrebstherapie zeigte positive Ergebnisse in diesem Zusammenhang und auch Patienten mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen profitierten hiervon. Eine Studie mit Menschen in einer Radiotherapie hingegen kam zu einem anderen Ergebnis. Völlig unumstritten ist die belebende Wirkung von Guarana in der Krebstherapie also nicht. Es wurde jedoch keine Wirkung beobachtet, die den Patienten und Patientinnen in irgendeiner Art und Weise geschadet hätte.
Die geistige Leistungsfähigkeit, die unter dem Einfluss von Guarana möglich sein soll, wird im Allgemeinen auf das enthaltene Koffein zurückgeführt. Allerdings sind sich Wissenschaftler bezüglich der leistungssteigernden Wirkung des Guaranapulvers nicht sicher, worauf sie zurückzuführen ist. Zwei ältere Studien, die sich mit der akuten und langfristigen Einnahme von Guarana befassten, kamen zu keinem klaren Resultat: Guarana hatte dabei keinen steigernden Effekt auf die geistige Leistung.
Eine andere Studie im Jahr 2004 jedoch deutet darauf hin, dass sich nach der Einnahme von Guarana-Extrakten sowohl die Gedächtnisleistung als auch die geistige Reaktionsfähigkeit verbesserten. Die Effekte konnten jedoch nicht ausschließlich auf das enthaltene Koffein zurückgeführt werden, so dass es weiterer Studien bedarf, um diese Wirkung umfassend zu untersuchen.
Studien mit Ratten deuten darauf hin, dass Guarana die Stimmung positiv beeinflusst und sowohl bei Angstzuständen als auch bei Depressionen zu einer Besserung beitragen können. Der Effekt ist so ausgeprägt, dass er nur auf das Koffein im Guarana zurückgeführt werden kann. Auch diese Studien lassen sich auf den Menschen übertragen. Studien, die die Wirkung am Menschen direkt untersuchen, stehen noch aus.
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