Sowohl Vitamin D als auch Calcium sind für ihre vorbeugende Wirkung gegen Osteoporose bekannt. Entscheidend ist hier jedoch die Zusammenarbeit der beiden Moleküle zur optimalen Erhaltung der Gesundheit.
Vitamin D wird entweder unter Sonneneinstrahlung in der Haut gebildet oder über die Nahrung meist in Form von Vitaminpräparaten aufgenommen. Danach muss es in seine aktive Form umgewandelt und mithilfe des Vitamin D Rezeptors in die Zellen geschleust werden. Dort trägt es zur Regulierung einer Vielzahl verschiedener Gene bei.
Vitamin D spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit, speziell für das Skelettsystem und Gleichgewicht des Mineralstoffhaushalts. Vitamin D hilft hier besonders Calcium, seine Funktionen im Körper zu erfüllen.
Calcium wird normalerweise über einen aktiven Mechanismus im Darm aufgenommen und in die Zellen geschleust. Dafür benötigt Calcium Vitamin D.
Bei sehr hohen Einnahmenmengen kann Calcium auch durch passive Diffusion aufgenommen werden. Vitamin D unterstützt den Einbau des verfügbaren Calciums in den Knochen. Vitamin D ist auch für die Mineralisierung des Knochens zuständig und stärkt so seine Substanz.
Vitamin D Mangel wurde schon lange mit Wachstumsstörungen in Verbindung gebracht. Die molekularen Zusammenhänge werden jedoch oft erst jetzt bekannt. Knorpelfehlbildungen, die typisch für Rachitis sind, werden durch fehlendes Vitamin D und daraus resultierenden Phosphatmangel verursacht. Vitamin D Mangel während der Wachstumsphase verhindert auch die normale Entwicklung der Wachstumsplatten.
Vitamin D Mangel in Zusammenhang mit gleichzeitig bestehendem Calciummangel kann weitreichende Folgen haben. Calcium kann nicht mehr, oder nur noch begrenzt, über den Darm aufgenommen werden. Wenn dies geschieht, versucht der Körper Calcium über die Niere zu resorbieren, bevor es ausgeschieden wird. Auch dieser Mechanismus schlägt ohne ausreichend Vitamin D fehlt.
Steht dem Körper kein Calcium zur Verfügung, kann auch Phosphat nicht verwertet werden und wird ausgeschieden; es kommt zu einem Phosphatmangel und zur Ausschüttung des Parathormons. Erhöhte Konzentrationen dieses Hormons der Schilddrüse führen zu Knochenabbau. Calcium steht nicht zur Mineralisierung der Knochen zur Verfügung, und kann diesen sogar entzogen werden, wenn der Calciumbedarf weiterhin ungedeckt bleibt. Es kommt zu Osteoporose.[1]
Vitamin D und Calcium sind daher, neben weiteren wichtigen Elementen wie Magnesium und Phosphat für einen starken Knochenaufbau und zur Bewahrung eines funktionierenden Skelettsystems von größter Bedeutung.
Die Auswirkungen dieses molekulare Zusammenspiels von Vitamin D und Calcium wurden in mehreren Studien getestet. Eine deutsche Studie untersuchte den Effekt von Calcium mit oder ohne Vitamin D in älteren Frauen. Es zeigte sich, dass die Kombination von Calcium mit Vitamin D eine wesentlich stärkere Auswirkung auf den Parathormonspiegel hatte als Calcium alleine.
Ausserdem wurde in der Gruppe der Kombinationstherapie weniger Schwankung beim Gehen gemessen, ein Indiz für das Fallrisiko. Beobachtung der Teilnehmerinnen über ein Jahr ergab weiters, dass die Häufigkeit von Fällen in der Kombinationsgruppe geringer war als in der Calciumgruppe.[2]
Die Einnahme von Vitamin D und Calcium wirkte sich hier also eindeutig positiv auf das Fallrisiko der Testpersonen aus. Dies ist besonders bei älteren Personen von großer Bedeutung, da Brüche, besonders Hüftfrakturen, ein enormes Risiko darstellen.
Eine Meta Analyse der dazu durchgeführten Studien bestätigte das Ergebnis und ergab, dass Vitamin D nur in Kombination mit Calcium in der Lage ist, das Risiko von Fällen und von Hüftfrakturen zu verringern.[3]
Wissenschaftler haben in einer Reihe von Studien belegt, dass die Einnahme von Calcium und Vitamin D das Risiko verschiedener Krebserkrankungen deutlich verringern kann. Hier einige Studienbeispiele, die dies veranschaulichen:[4]
Die Einnahme von rund 1400 mg Calcium und 1100 IE Vitamin D3 senkte das Risiko um 35%. Am deutlichsten war die Reduzierung des Risikos im 2. bis 4. Jahr zu sehen, also nach einjähriger Einnahme der Vitaminkombination. In diesen Jahren senkte die Wirkstoffkombination das Krebsrisiko nämlich um 56% verglichen mit der Placebogruppe.
Im Gegensatz dazu reduzierte die Einnahme von Kalzium alleine das Krebsrisiko nur um maximal 17%.[5] Vitamin D in Kombination mit Calcium trägt daher entscheidend zu einer deutlichen Reduzierung des Krebsrisikos bei.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Vitamin D und Calcium das Skelettsystem stärken und vor Krebs schützen können. Besonders ältere Frauen und Männer profitieren daher von der Einnahme von Calcium und Vitamin D, um Osteoporose vorzubeugen und das Krebsrisiko zu senken. Wichtig hierbei ist, dass bei der Einnahme von Calcium immer auf einen ausgeglichenen Vitamin D Spiegel geachtet wird. Besteht der Verdacht auf unzureichende Vitamin D Werte, sollten unbedingt beide Wirkstoffe eingenommen werden.
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Vitamin D wird größtenteils im Körper gebildet. Gesunde Erwachsene können sich vor einem Mangel schützen, indem sie mindestens 15 Minuten täglich in der Sonne verbringen und sich ausgewogen ernähren. Bei Babys ist das anders: Sie haben gerade im ersten Lebensjahr einen erhöhten Bedarf an Vitamin D.
Selbst gesunde Kinder erhalten daher ab der zweiten Lebenswoche routinemäßig eine Vitamin-D-Gabe in Form von Tabletten oder Tropfen. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (DGKJ) empfiehlt diese zusätzliche Versorgung mit Vitamin D in den ersten zwölf bis achtzehn Monaten.
Nach dieser Zeit ist es in der Regel nicht mehr notwendig, Kindern Vitamin D zu verabreichen. Halten sich Kleinkinder nach dem ersten Lebensjahr regelmäßig im Freien auf, reichen die natürlichen Sonnenstrahlen in der Regel aus, um die natürliche Vitamin-D-Produktion im Körper auf einem gesunden Level zu halten.
Um ihre empfindliche Haut vor Sonnenbrand zu schützen, sollten kleine Kinder allerdings nicht direkt der Sonne ausgesetzt werden. Auch im Schatten wird die Vitaminbildung angeregt. Wie bei Erwachsenen ist außerdem auch bei Kleinkindern eine gesunde Ernährung wichtig, um die Vitaminversorgung zu sichern. Es sollte darauf geachtet werden die Ernährung um Lebensmittel mit Vitamin D zu erweitern.
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