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Information, Wirkung, Mangel, Dosierung, Nebenwirkungen
Biotin, auch Vitamin B7 genannt, ist ein wasserlösliches Vitamin und Teil des Vitamin B-Komplexes. Die B-Vitamine werden insbesondere für die Funktion des Stoffwechsels, der Nerven, der Verdauung und für Herz/Kreislauf benötigt.
Biotin wirkt wie ein Coenzym im Körper und wird für den Stoffwechsel von Fettsäuren, Aminosäuren und Glukose benötigt. Dies bedeutet, wenn wir Nahrungsmittel essen, die Fette, Proteine und Kohlehydrate enthalten, muss Biotin vorhanden sein, um diese Makronährstoffe umzuwandeln, damit diese für Körperenergie, körperliche Aktivitäten und für die Gehirnfunktionen verwendet zu können.
Biotin ist auch ein Nährstoff, der dabei hilft, jung und attraktiv zu bleiben, da es eine wesentliche Rolle beim Erhalt schöner, gesunder Haare, Nägel und Haut spielt. Biotin wird auch manchmal als Vitamin H bezeichnet, was sich von Haar und Haut ableitet.
Biotin ist auch in vielen Haar- und Schönheitspflegeprodukten enthalten, obwohl angenommen wird, dass es nicht sehr gut durch die Haut absorbiert wird und eigentlich eingenommen werden muss, um alle seine Vorteile zu entfalten.
Biotin ist wasserlöslich, was bedeutet, dass es im Blutstrom fließt und jegliche überschüssigen oder nicht verbrauchten Mengen über den Urin ausgeschieden werden. Der Körper baut also keine Biotinreserven auf. Dies bedeutet jedoch auch, dass man idealerweise täglich Biotin einnehmen sollte, um die ausreichende Versorgung des Körpers zu gewährleisten.
Zu den Personen, die ein erhöhtes Risiko für einen Biotinmangel haben, gehören folgende:
Biotinmangel kann sich durch Symptome äußern, wie:
Um einen Mangel zu vermeiden, empfiehlt die DGE (Deutsche Gesellschft für Ernährung) folgende täglich Zufuhr:
Biotin kommt meist als Teil von B-Komplex Nahrungsergänzungsmitteln vor. Diese umfassen gewöhnlich ein volles Spektrum von B-Vitaminen, einschließlich Vitamin B1, Vitamin B6, Vitamin B12, Vitamin B2 und Vitamin B3 (Niacin). Zusammen unterstützen die B-Vitamin-Komplexe die Stoffwechselaktivität, die Gehirnfunktionen, die Nervensignale und viele andere wichtige tägliche Funktionen. Sie arbeiten auch untereinander zusammen, daher ist es immer am besten, B-Vitamine zusammen einzunehmen um sicherzustellen, dass sie die besten Ergebnisse erzielen.
Tatsächlich gibt es acht verschiedene Formen von Biotin, aber nur eine kommt auf natürliche Weise vor - nämlich jene, die in der Nahrung vorkommt. Dies Form wird D-Biotin genannt und man geht davon aus, dass es die einzige Art ist, die volle Vitaminfähigkeiten hat.
Zu den 9 besten Nahrungsmittelquellen für Biotin gehören:
Zusätzlich gelten auch andere Beeren, Pilze und andere Fischarten als gute Quellen für Biotin.
Interessanterweise findet man Biotin ausschließlich im Eigelb und es kommt überhaupt nicht im Eiklar vor. Manche Berichte haben gezeigt, dass Personen, die auf das Eigelb verzichten und nur das Eiklar essen nicht nur weniger B-Vitamine zu sich nehmen, sondern dass das Ei-Eiweiß tatsächlich die Fähigkeit hat, die Wirkungen der B-Vitamine zu vermindern - und möglicherweise sogar einen Vitamin-B-Mangel verursachen können.
Biotin ist nötig, um gesunde Haut, Haare und Nägel zu erhalten. Wenn also jemand einen Biotinmangel hat, kann es zu dünneren, splissenden und brüchigen Haaren kommen oder zu Dermatitis, die in trockener, irritierter Haut resultiert.
Sie haben sicherlich schon gesehen, dass Biotin aus diesem Grund zu vielen kosmetischen Gesichtscremes, Haarkuren und anderen rezeptfreien Schönheitsprodukten enthalten ist. Biotin ist aber wesentlich effektiver, wenn es in Form von Biotinkapseln oder Biotintabletten eingenommen wird.
Studien zufolge kann die Einnahme von hohen Mengen an Biotin dazu beitragen, kraftloses Haar und weiche Nägel zu verschönern. Tatsächlich wurde dieser Vorteil von Biotin zuerst entdeckt, als Pferde wirksam mit Biotin behandelt wurden, um Probleme mit den Hufen des Pferdes zu korrigieren, die brüchig geworden waren.
Biotin kann auch helfen, die Haut vor Akne, Pilzinfektionen, Ausschlägen und starker Trockenheit und Brechen zu schützen.
Biotin reguliert Genexpressionen, die entscheidend dafür sind, Funktionen des Stoffwechsels auszuführen.
Biotin, zusammen mit anderen B-Vitaminen, wird benötigt, um die Nahrung, die wir essen, in brauchbare Energie umzuwandeln, um einen gesunden Stoffwechsel zu unterstützen. Biotin macht dies auf mehrere Arten:
Erst wenn der Körper Makronährstoffe aus der Nahrung für Energie benutzen kann, wird eine normale, gesunde Stoffwechselaktivität möglich. Biotin verbessert auch den Stoffwechsel und die Nutzung von Glukose, was extrem vorteilhaft in unserer Gesellschaft ist, wo Typ 2-Diabetes so häufig auftritt.
Ist nicht genug Biotin im Körper vorhanden, können Symptome eines trägen Stoffwechsels auftreten, wie ein niedriges Energienivea, Müdigkeit, Gewichtzunahme, Verdauungsprobleme, mögliche Entwicklung von Diabetes, Veränderungen im Appetit, schlechte Laune und mehr.
Biotin ist für die Gesundheit des Nervensystems vorteilhaft, da es bei der Übertragung der Nervensignale und bei der Neurotransmitter-Aktivität eine Rolle spielt. Alle B-Vitamine gemeinsam beeinflussen die Gedächtnisfunktion und schützen gegen altersbedingte kognitive Funktionsverlust, wie dies bei Alzheimer oder Demenz der Fall ist.
Aufgrund ihrer Rolle bei der Synthetisierung von Hormonen, welche die Stimmung regulieren, können B-Vitamine wie Biotin dazu helfen, eine positive Einstellung zu erhalten, die Energie zu fördern und die Konzentration zu erhöhen.
Es hat sich gezeigt, dass Biotin, besonders wenn es mit Chromium kombiniert wird, dazu beitragen kann, den Blutzucker bei Menschen mit Diabetes zu senken. Dies gilt besonders für jene Personen, die eienn Blutzuckerspiegel haben, der mit verschreibungspflichtigen Medikamente nicht optimal kontrolliert werden kann.
Biotin ist vorteilhaft für den Blutzucker, weil es die Aktivität von Insulin unterstützt. Insulin ist das wichtigste Hormon, um den Blutzucker zurück in einen ausgeglichenen Zustand zu bringen. (9) Bessere Insulinreaktion trägt dazu bei, das Risiko eines stark schwankenden Blutzuckerspiegels zu reduzieren, welcher zu Prä-Diabetes, Typ 2 Diabetes, Gewichtszunahme und verschiedenen Formen des metabolischen Stoffwechselsyndroms führen kann.
Biotin vermindert die Entstehung von Enzymen, welche die Glukoseproduktion durch die Leber stimulieren, wodurch weniger Zucker in den Blutstrom freigesetzt wird. Aus diesem Grund wurde ein Biotinmangel mit einer beeinträchtigten Glukosetoleranz und einer verminderten Nutzung von Glukose in Verbindung gebrachte, welche Risikofaktoren für Diabetes sind. Biotin kann auch helfen, die Symptome bei bestehendem Diabetes zu reduzieren, einschließlich Nervenschmerzen.
B-Vitamine wie Vitamin B7 spielen eine Rolle im Schutz gegen die Ursachen von Herzkrankheiten, einschließlich Entzündung, Arteriosklerose (oder Entstehung von Plaque in den Arterien), Herzinfarkten und Schlaganfall.
Biotin und Chromium gemeinsam können Studien zufolge helfen, den Cholesterinspiegel zu verbessern. Biotin hat positive Resultate gezeigt, das 'gute' HDL Cholesterin zu steigern und das 'schlechte' LDL Cholesterin zu verringern. Dies gilt besonders für Personen mit Diabetes, die anfällig für Herzkrankheiten sind.
B-Vitamine wie Biotin werden für eine korrekte Schilddrüsenaktivität benötigt, um vor dem adrenalen Müdigkeitssyndrom zu schützen. Die Schilddrüse und die Nebennierendrüse sind 'Meisterdrüsen', die für vielfache Körperzustände verantwortlich sind, einschließlich Hunger, Schlaf, Schmerzwahrnehmung, Stimmung und Energie.
Ein Mangel an B-Vitaminen kann zu Schilddrüsen- und Nebennierenproblemen führen und somit viele negative Symptome zur Folge haben, wie Müdigkeit, Gewichtzu- oder abnahme, Schlafstörungen und vieles mehr.
Biotin hilft beim Wachstum und der Erhalt von Körpergewebe, einschließlich dem Reparieren und Aufbauen von Muskeln. Wenn Gewebe oder Muskeln abgebaut werden, sorgen B-Vitamine wie Biotin dafür, dass die Kraft der Muskeln und Gewebe wieder aufgebaut werden, was zu Wachstum führt.
B-Vitamine helfen auch dabei, Entzündungen zu reduzieren, welche zu Muskel- oder Gelenkschmerzen oder Bewegungsschwierigkeiten führen können. Noch ernsthafter kann ein Mangel an Biotin und anderen B-Vitaminen sein, wenn sie das Wachstum hemmen und zu falscher Entwicklung bei Föten und Säuglingen führen. Das ist ein Grund, warum es während der Schwangerschaft besonders wichtig ist, genügend Biotin und alle anderen B-Vitamine aufzunehmen.
Es gibt eine Vielzahl an körperlichen Fehlfunktionen und anderen Faktoren, durch die sich das Risiko erhöht, von Biotinmangel betroffen zu sein. Einige Menschen sind stark gefährdet, in besonders ausgeprägter Form an dieser Mangelerscheinung bis hin zu chronischer Biotin-Unterversorgung zu leiden. Schwangere und Kleinkinder sind möglicherweise besonders von Biotinmangel bedroht.
Wenn dem Körper nicht genügend Biotin zur Verfügung steht oder sogar ein Mangel besteht, kann dies eine Reihe von gesundheitlichen Problemen hervorrufen. Biotin wurde entdeckt, als man versuchte, die Ursachen für die sogenannte 'Egg White Injury' herauszufinden - bei der es durch den Verzehr von rohem Ei zu Haarausfall, Hautausschlägen und neurologischen Problemen gekommen war.
Werden Eier ungekocht verzehrt, bindet Avadin - eines der Proteine im Eiweiß, das Biotin und sorgt so dafür, dass es für den Körper nicht verfügbar ist. Die in der Leber gefundene Substanz, die dazu in der Lage war, diese 'Eiweiß'-Krankheit zu verhindern oder deren Auswirkungen sogar rückgängig zu machen, war Biotin. Interessanterweise wird gerade diese intensive Bindung von Avidin und Biotin für verschiedene diagnostische Tests und Krebstherapien angewandt, um dadurch bestimmte Molekülgruppen ausfindig zu machen oder gezielt auf diese einzuwirken.
Wenn die Enzyme fehlen, die der Körper benötigt, um Biotin aufzunehmen und zu verarbeiten (wie im Fall von erblich bedingtem Biotinidase- und Holocarboxylase Synthestase-Mangel), kann dies schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben (z. B. Verlust des Hörvermögens und geistige Behinderungen). Eine 5 bis 10-mg-Dosis Biotin als Nahrungsergänzung kann allerdings bereits ausreichend sein, um solche Schädigungen zu verhindern oder diesen entgegenzuwirken, wenn ein Biotinmangel diagnostiziert wurde.
Neben den förderlichen Eigenschaften für die Gesundheit und der Möglichkeit, damit die Symptome eines Biotinmangels zu beseitigen oder zu vermindern, kann Biotin auch präventiven und therapeutischen Nutzen für eine Reihe von Krankheiten und Gesundheitsproblemen haben, wie:
Bestimmte Gesundheitsprobleme oder Vorgänge können dazu führen, dass dem Körper zu wenig Biotin zur Verfügung steht, wo unter anderem Haarausfall ausgelöst werden kann. Klinische Studien zeigen, dass Schwangerschaften den Biotin-Gehalt entscheidend senken können. Darüber hinaus können hormonelle Veränderungen nach der Entbindung bei einigen Frauen dazu führen, dass diese 30 bis 40% ihrer Kopfhaare verlieren. Auch lange Stillzeiten werden mit einem Mangel an Biotin und anderen Nährstoffen sowie mit der chronischen Ausdünnung der Haare in Verbindung gebracht.
Untersuchungen belegen, dass eine Behandlung des zugrunde liegenden Biotinmangels durch zusätzliche Verabreichung von Biotin Haarverlust aufhalten und neues Wachstum anregen kann:
Biotinidase ist das Enzym, das benötigt wird, um Biotin aus dem Protein zu lösen, an das es gebunden ist, und für den Körper verfügbar zu machen. Es kann zu Haarausfall und schweren neurologischen Störungen führen, aber die Ergebnisse mindestens einer Fallstudie deuten darauf hin, dass die ergänzende Einnahme von Biotin das Auftreten bestimmter Symptome dieser genetischen Erkrankung verhindern oder aufhalten kann.
Im hier behandelten Fall bekam ein 5 Monate altes Kleinkind mehrmals am Tag Krämpfe und fiel in ein Koma. Die Ärzte fanden heraus, dass der Junge aufgrund unzureichender Biotinidase an einem Biotinmangel litt, und verabreichtem ihm zweimal am Tag 5 mg Biotin und 25 mg Vitamin B1, was innerhalb von drei Tagen zur vollständigen Genesung führte. Das Kind konnte anschließend entlassen werden.
Obwohl die Eltern angewiesen wurden, dem Kind weiterhin täglich Biotin und Vitamin B1 zu geben, wurde das Kind im Alter von sechs Jahren erneut eingewiesen. Nachdem er die Stoffe über sechs Monate nicht ergänzend zu sich genommen hatte, musste er sabbernd, mit schweren neurologischen Störungen und vollständigem Haarausfall erneut ins Krankenhaus. Dort wurden ihm sechs Monate lang zweimal täglich ergänzend 10 mg Biotin und 50 mg Vitamin B1 verabreicht. Nach diesem Zeitraum konnte das Kind wieder gehen und sprechen und das Haar auf der Kopfhaut und seine Augenbrauen waren nachgewachsen. Zurück blieb unglücklicherweise ein teilweiser Gehörverlust, der auf Nervenschäden zurückgeführt, die während der Behandlungsunterbrechung entstanden sein könnten.
Laut Studien könnte die zur Behandlung von Epilepsie eingesetzte Valproinsäure (VPA) die Mitochondrien in der Leber stören und die Produktion von Biotinidase hemmen, dem Enzym, das für die Freisetzung von Biotin benötigt wird. Der daraus resultierende Biotinmangel verursacht Haarausfall und Hautirritationen. Bei einer klinischen Studie mit 75 Patienten, die VPA nehmen mussten, stellte sich eine Verbesserung dieser Symptome ein, nachdem diesen eine tägliche Biotin-Dosis von 10mg als Nahrungsergänzung gereicht wurde.
Biotin und Zink sind wichtige Eiweißträger für bestimmte Mikronährstoffe, die im Zwölffingerdarm (Duodenum) und dem um den Rumpf gelegenen Leerdarm (proximaler Jejunum) aufgenommen werden. In einem Fall wird darüber berichtet, wie eine 16-jährige Patientin nach einer teilweisen Entfernung der Bauchspeicheldrüse mitsamt des Zwölffingerdarms (Duodenopankreatektomie) Biotin- und Zink-Mangel entwickelt hatte und an zahlreichen Symptomen litt – einschließlich Haarausfall des Kopfhaares und dem vollständigen Ausfall der Körperbehaarung. Die Erwartung in diesem Fall war, dass die ergänzende Einnahme von Biotin und Zink das klinische Bild verbessern würden.
Auch wenn davon ausgegangen wird, dass Biotinmangel relativ selten vorkommt, können bestimmte Ernährungsbedingungen und Gesundheitszustände zu einer Unterversorgung an Biotin bzw. zu Mangelerscheinungen führen.
Antibiotika - Oral eingenommene Antibiotika verringern die Menge des durch Darmbakterien synthetisierten Biotins in hohem Maße und können zu Biotinmangel führen, da die meisten Lebensmittel keine guten Biotin-Quellen sind.
Antikonvulsiva - Wenn über einen langen Zeitraum krampflösende Mittel eingenommen werden, kann sich das Risiko an Biotinmangel zu leiden, erhöhen.
Diabetes - Es gibt Hinweise darauf, dass Diabetes zu Biotinmangel führen kann.
Dialyse - Der Biotin-Spiegel von Dialysepatienten kann niedriger sein als bei gesunden Menschen.
Essen von rohen Eiern - Wer über mehrere Monate oder länger täglich rohes Eiweiß zu sich nimmt, kann dadurch Biotinmangel auslösen, da das im Eiweiß enthaltene Protein Avidin Biotin bindet und es dadurch daran hindert, vom Körper aufgenommen zu werden. Durch den Verzehr von gekochtem Eiweiß kann sich hingegen kein Biotinmangel einstellen, da die Hitze die chemische Zusammensetzung von Avidin zerstört.
Erbkrankheiten - Rezessive vererbte Stoffwechselstörungen, die allgemein als multipler Carboxylase-Mangel bezeichnet werden, können zu Biotinmangel führen, wenn diese nicht behandelt werden.
Kohlenhydratreiche Ernährung - Da ein Großteil des Biotins, das in stark kohlenhydrathaltigem Getreide vorkommt, vom Körper nicht gut aufgenommen werden kann und daher eine geringe Bioverfügbarkeit besitzt, laufen Menschen, deren Ernährung sich stark auf Getreideprodukte stützt, ohne ausreichend viele Eier, Fleisch bzw. Milchprodukte zu essen Gefahr, an Biotin-Unterversorgung zu leiden.
Unzureichende Aufnahme über die Nahrung- Bei Menschen, die schnell abnehmen, und Patienten, die über einen langen Zeitraum per Infusion ernährt werden, kann sich eine Biotin-Unterversorgung ausprägen.
Schlechte Aufnahme (Malabsorption) - Die chirurgische Entfernung des Magens oder großer Teile des Dünndarms (Kurzdarmsyndrom) führt dazu, dass Menschen kein Biotin mehr aufnehmen können und somit zu Biotinmangel.
Schwangerschaft - Studien deuten darauf hin, dass niedrige Biotin-Werte bei Schwangeren ziemlich verbreitet sein könnten – einige Schätzungen gehen von 30% der Schwangerschaften aus, einige Studien von bis zu 70%.
Rauchen - Studien deuten darauf hin, dass Biotin durch Tabakkonsum stärker aufgespalten wird, was eine grenzwertige Unterversorgung verursachen kann.
Die Symptome von Biotinmangel sind sehr vielfältig, weil Biotin in vielen unterschiedlichen biochemischen Prozessen im Körper eine Rolle spielt. Zu den klinischen Anzeichen zählen:
Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass eine Nährstoffunterversorgung zu Geburtsfehlern führen kann, dass diese aber durch die ergänzende Einnahme von Vitamin-Präparaten abgewendet werden können. Bei einer Studie mit Kontrollgruppe lag der Anteil schwerer Geburtsfehler bei Frauen, die vor der Geburt Vitamin-Präparate eingenommen hatten, um 48% niedriger als bei Frauen, die ein Placebo bekamen.
Niedrige Biotin-Werte sind bei Schwangeren im Übrigen ziemlich verbreitet – diese kommen bei 30 bis 50% der Schwangerschaften vor. Bei der Schwangerschaft kann der Biotin-Spiegel schnell fallen, weil der Bedarf an Biotin durch die schnelle Zellteilung des Fötus in der Wachstumsphase sehr hoch ist. Auch wenn die Auswirkungen dieser niedrigen Werte bei den Müttern keine erkennbaren Symptome hervorrufen, besteht doch erhebliche Gefahr, dass sich Geburtsfehler ausprägen. Bei Experimenten mit Mäusen führte in nahezu 100% der Fälle eine Biotin-Unterversorgung, die bei der schwangeren Maus keine Symptome zeigte, bei deren Nachwuchs zu Gaumenspalten und/oder Anomalien der Gliedmaßen.
Einige Wissenschaftler sehen in diesen Studien Anlass, weitere klinische Versuche durchzuführen, um das Risiko von Geburtsfehlern bei Säuglingen zu bestimmen, deren Mütter während der Schwangerschaft nicht ausreichend mit Biotin versorgt waren, ohne selber klinisch relevante Symptome aufzuweisen. Mit 30 µg pro Tag liegt die in den USA empfohlene Aufnahme von Biotin derzeit allerdings für nicht-schwangere und schwangere erwachsene Frauen gleich hoch.
Biotinidase-Mangel ist eine rezessive Erbkrankheit, bei der dem Menschen ein Enzym fehlt, das der Körper benötigt, um Biotin aus dem Protein zu lösen, an das es chemisch gebunden ist. Dadurch steht im Körper nicht ausreichend viel Biotin zur Verfügung. Diese Erbkrankheit kann voll ausgeprägt oder nur teilweise ausgeprägt sein, je nachdem, wie hoch der Biotinmangel ist.
Die Erkrankung tritt normalerweise im Alter zwischen Geburt und 10 Jahren zu Tage. In einigen Staaten gehört die Prüfung auf Biotinidase-Mangel zu den Routineuntersuchungen an Neugeborenen. Als vollausgeprägter Biotinidase-Mangel wird die Erkrankung bezeichnet, wenn die Aktivität des Biotinidase-Enzyms im Blut weniger als 10% der Aktivität bei gesunden Menschen ausmacht. Von teilweisem Biotinidase-Mangel spricht man bei einem Wert zwischen 10 und 30%.
Die meisten Symptome lassen sich durch orale Einnahme von 5 bis 10 mg Biotin abmildern. Dieses wird vom Körper schnell vollständig aufgenommen. Wenn ein Biotinidase-Mangel unbehandelt bleibt, treten bei betroffenen Kindern häufig einige oder alle der folgenden Symptome auf:
Auch wenn die durch Biotinidase-Mangel verursachten Symptome denen durch andere Faktoren ausgelösten Biotinmangel (z. B. Fehlernährung) ähneln, sind diese nicht identisch. Einige der neurologischen Schäden, die mit dem Biotinidase-Mangel in Verbindung gebracht werden (z. B. irreversibler Gehörverlust, Probleme mit der Sehkraft) finden sich nicht bei Biotin-Unterversorgung, die durch nicht-vererbte Gründe oder durch eine Unterversorgung des Holocarboxylase-Synthetase-Enzyms hervorgerufen werden.
Die übermäßige Einnahme von Biotin stellt keine Gefahr dar und nur über sehr wenige Fälle von Biotin-Toxizität, wenn überhaupt, ist bis jetzt berichtet worden.
Der Biotin Spiegel im Blut kann jedoch beeinträchtigt werden, wenn jemand Medikamente gegen Krampfanfälle oder orale Antibiotika nimmt oder wenn diese Person eine bekannte Verdauungsstörung hat, welche den normalen Darmbakterienspiegel stört.
Bestimmte Medikamente - einschließlich des Hautmedikaments Isotretinoin (Accutane), welches bei Akne verschrieben wird - können die Aktivität von Biotin reduzieren. Besonders hohe Dosierungen von anderen B-Vitaminen, wie Pantothensäure, können ebenfalls den Biotinspiegel im Körper senken.
Für alle B-Vitamine gilt, dass sehr hohe Dosen von Vitaminen aus Nahrungsergänzungsmitteln die Dosierungen von anderen beeinträchtigen können. Daher wird immer dazu geraten, alle B-Vitamine gemeinsam mit einer Vitamin-B-Komplex-Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen.
Biotin wird allgemein als sicher und gut verträglich eingeschätzt. Nebenwirkungen sind nicht bekannt, sofern eine Dosierung von bis zu 10 mg/Tag nicht überschritten wird (es gibt allerdings einige Bedenken zur Sicherheit von höheren Biotin-Dosierungen). Zahlreiche Medikamente, wie Antibiotika, können Biotinmangel verursachen. Durch die Einnahme von Biotin können bei bestimmten Labortests zur Schilddrüsenfunktion Ungenauigkeiten auftreten.
Obwohl Bluttests zur Ermittlung des Biotin-Gehalts im Plasma nicht als geeignete Methode angesehen werden, um die Biotin-Versorgung im Körper akkurat zu bestimmen, stehen mit Urintests Mittel zur Verfügung, mit deren Hilfe sich die Biotin-Versorgung mit größerer Genauigkeit ermitteln lässt. Biotin kann auch gegen Biotin-abbauende Nebenwirkungen bestimmter Epilepsie-Medikamente eingesetzt werden.
Da Biotin ein wasserlösliches Vitamin ist, kommt eine Überdosierung nicht vor. Jeder Überschuss wird vom Körper über die Nieren ausgeschieden. Deshalb gibt es auch bei der Dosierung keine empfohlene Obergrenze.
Bereits im Jahr 2000 haben Forscher der Universität Harvard nahegelegt, dass Biotin für gesundes Haar eine entscheidende Rolle spielt. Biotin gehört zu den B-Vitaminen, die dazu beitragen, Haarfollikel zu pflegen. Bei Untersuchungen an Tieren konnte festgestellt werden, dass sich Biotinmangel negativ auf die Neubildung der Zellen auswirkt, aus denen Haarfollikel gebildet werden.
Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass einer der Faktoren, die Biotin so wichtig für die Gesundheit der Haare machen, dessen Rolle beim Umwandeln von Fettsäuren sein könnte. Ein Biotinmangel bringt den Fettsäurenstoffwechsel durcheinander, was wiederum mit großer Wahrscheinlichkeit zu Haarausfall führt. Darüber hinaus enthält das Biotin-Molekül Schwefel. Die Schwefel-basierte Aminosäure Cystin ist ein wichtiger Bestandteil unserer Haare.
Alopezie bzw. Haarausfall kann sich verheerend auf das psychische Wohlbefinden auswirken. Auch wenn man über anlagebedingten Haarausfall (androgenetische Alopezie) häufig sagt, es handele sich dabei um eine vor allem Männer betreffende Form des Haarausfalls, sind auch häufig Frauen davon betroffen. Der wesentliche Unterschied zwischen anlagebedingtem Haarausfall bei Männern und Frauen scheinen Verlauf und Schwere dieses Leidens zu sein.
Die Gene spielen bei der Entstehung von androgenetischer Alopezie eine entscheidende Rolle. Diese sind allerdings nicht die einzige Ursache. Hormonstörungen, Nebenwirkungen von Medikamenten sowie eine Reihe anderer Vorerkrankungen können anlagenbedingten Haarausfall und diffusen Haarausfall (telogenes Effluvium) auslösen. Bei diffusem Haarausfall kann es sich um eine vorübergehende Störung oder einen chronischen Verlauf handeln. Ein akuter Verlauf kann in einigen Fällen zu androgenetischer Alopezie führen. Auch Mangelernährung, einschließlich zu geringer Aufnahme von Biotin, Proteinen und/oder Kalorien kann diese beiden Arten des Haarausfalls verursachen.
Bei aktuellen Laboruntersuchungen, in denen Biotin kombiniert mit dem Tripeptid GHK eingesetzt wurde, konnte ein Zuwachs der Haarlänge um 58 bis 120% festgestellt werden. Bei 58% entspricht der Zuwachs durch dieses biotinylierte Molekül der Wirkung von Minoxidil. Sieben von neun Studienteilnehmern, die an Haarausfall litten (sowohl anlagenbedingter (androgenetische Alopezie) als auch diffuser Haarausfall (telogenes Effluvium)), gaben bei einer Studie zur Wirkung der nahrungsergänzenden oralen Einnahme von Biotin auf die Gesundheit der Nägel an, dass sich ihr Haarwuchs verbesserte. Diese Patienten nahmen täglich 2,5 mg Biotin zu sich. Fachleute gehen davon aus, dass die Einnahme hoher Biotin-Dosierungen (5mg) zu weiteren Verbesserungen bei Haarverlust führen können.
Neben der oralen Verabreichung von Biotin-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln zur Umkehr von Haarausfall sind auch Produkte zur lokalen Anwendung verfügbar. Nach Angaben der US-amerikanische Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA enthalten viele Kosmetik- und Körperpflege-Produkte Biotin. Die meisten davon sind Produkte wie Shampoos, Conditioner, Tonika und andere Haarpflegemittel. Beim Rest handelt es sich um unterschiedlichste Makeup- und Hautpflegeprodukte. Die Biotin-Konzentration in vielen dieser Pflegeprodukte reicht von gerade einmal 0,0001% bis zu 0,6%. Höhere Konzentrationen finden sich üblicherweise in den verschiedenen Pflegemitteln für Gesicht und Hals (außer Produkten für die Rasur).
Biotin spielt eine Hauptrolle, wenn es um die Versorgung der Haarwurzeln mit Mikronährstoffen geht. Doch auch eine ausreichende Zufuhr mit weiteren Vitaminen des Vitamin B-Komplexes, dem Spurenelement Selen und dem Mineralstoff Zink sind wichtig.
Tipp:
Weitere Informationen zu wertvollen Mikronährstoffen für gesundes Haar präsentieren wir Ihnen in unserem Infocenter-Artikel ”Haarvitamine".
Brüchige Nägel zeichnen sich durch Brüchigkeit, Risse, Rillen und abnorme Verdickungen mit Schichten aus, die sich abschälen. Dies kommt relativ häufig vor – ca. 20% der Bevölkerung sind davon betroffen, davon ungefähr doppelt so viele Frauen wie Männer.
Die Festigkeit und Härte von Nägeln geht in erster Line auf hohen Schwefelgehalt zurück, welcher die faserartigen Keratin-Proteine in der Nagelplatte stabilisiert. Mehr als 75% der Menschen mit brüchigen Nägeln weisen im Vergleich zu gesunden Nägeln einen geringeren Schwefelgehalt auf, während die Konzentration anderer Spurenelemente, von denen man im Allgemeinen davon ausgeht, dass sie für die Stärke der Fingernägel verantwortlich sind (z. B. Kalzium), keine bedeutenden Unterschiede aufweist. Geringeres Vorkommen von schwefelbasierten Molekülen wird als altersbedingte Erscheinung angesehen, was erklären könnte, warum brüchige Nägel häufiger bei älteren Menschen vorkommen.
Faktoren, welche die Gesundheit der Nagelbildung beeinträchtigen bzw. die tieferliegenden Nagelstrukturen schädigen und dadurch zu brüchigen Nägeln führen können:
Brüchige Nägel sind nicht nur ein kosmetisches Problem. In einer Studie gaben mehr als 1738 Schuppenflechten-Patienten an, über Schmerzen im Zusammenhang mit Nagelveränderungen zu leiden. Bei einer anderen Studie kam heraus, dass 75% der Befragten über Schmerzen oder Unwohlsein beim Tragen von Schuhen klagten. Dieses körperliche Leiden wirkt sich nachweislich negativ auf das Selbstwertgefühl und die Lebensqualität der Menschen aus.
Die positive Wirkung von Biotin bei der Behandlung von Anomalien der Hufe von Pferden hat Überlegungen zum potentiellen Nutzen des Vitamins für Menschen mit brüchigen Nägeln angeregt. Angesichts der biochemischen Übereinstimmungen von Pferdehufen und menschlichen Fuß- und Fingernägeln waren diese Überlegungen nicht unbegründet und eine Reihe klinischer Vorstudien lässt vermuten, dass Biotin Nägel stärkt.
Darüber hinaus helfen sowohl Vitamin B6 als auch Biotin dem Körper dabei, Keratin zu produzieren – dem in Nägeln am meisten vorkommenden Protein. Biotin ist auch an der Kollagen- und Elastin-Produktion beteiligt, zwei Proteine für eine gesunde Hautstruktur unterhalb der Nägel.
Einige Fachleute gehen davon aus, dass die tägliche Einnahme von hohen Biotin-Dosierungen (2,5 bis 5 mg) zur Verbesserung der Nagelgesundheit beitragen kann. Eine kleine Anzahl klinischer Studien deuten darauf hin, dass Biotin als Nahrungsergänzungsmittel bei brüchigen Nägeln wirksam sein könnte.
In einer klinischen Studie konnte nachgewiesen werden, dass die Einnahme von Biotin als Nahrungsergänzungsmittel (2,5 mg/Tag) brüchige Nägel stärken konnte. Die Dicke der Nägel konnte um 25% gesteigert wurde und Risse und Brüche verbesserten sich im Vergleich zur Kontrollgruppe, die nicht mit Biotin behandelt wurde.. Alle Teilnehmer dieser 6 bis 15-monatigen Studie wiesen Verbesserungen der Nagelqualität auf. In einer weiteren Studie ohne Kontrollgruppe, bei der Biotin über einen Zeitraum von 1,5 bis 7 Monaten eingenommen wurde, zeigten sich bei 67% der Teilnehmer Verbesserungen der Nagelstruktur.
Die Ergebnisse einer klinischen Studie, die im Jahr 2006 veröffentlicht wurde, belegen die therapeutische Wirkung von Biotin bei brüchigen Nägeln. Die Studie umfasste 54 (hauptsächlich weibliche) Patienten mit brüchigen, gerissenen oder weichen Nägeln, die in zwei Gruppen unterteilt wurden – eine erhielt täglich 2,5 mg Biotin, die andere ein Placebo. Bei dieser Doppelblind-Studie wussten bis zum Ende der Studie weder die Forscher noch die Patienten, welcher Gruppe die Patienten angehörten. Obwohl sich innerhalb der anfänglich angesetzten Studiendauer von sechs Monaten sowohl nach drei als auch nach sechs Monaten Verbesserungen der Nagelqualität zeigten, waren die Ergebnisse statistisch nicht signifikant.
In einer weiteren Studie mit (wiederum größtenteils weiblichen) Patienten mit brüchigen Nägeln gaben 91% an, festere Nägel mit weniger Brüchen und Abschabungen zu haben, nachdem sie pro Tag 2,5 mg Biotin eingenommen hatten. Die übrigen Teilnehmer gaben leichte Verbesserungen an. Es dauerte jedoch zwischen drei und beinahe acht Monaten, bis sich Verbesserungen einstellten – dies ist die ungefähre Dauer, die ein Nagel braucht, um sich komplett zu erneuern.
Biotin ist ein essentieller Nährstoff, der die Haut gesund hält und dazu beitragen kann, dass die Haut schneller heilt. Bei unzureichender Biotin-Versorgung können zahlreiche Hauterkrankungen auftreten, wie:
Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass dies möglicherweise mit der Rolle von Biotin bei der Synthese von Fettsäuren zu tun hat. Biotin wird für die Aktivierung von Acetyl-CoA-Carboxylase benötigt, einem Enzym, in dem die Bausteine für die Fettproduktion versammelt sind. Ein gestörter Fettsäurenstoffwechsel verbunden mit Biotinmangel scheint eine der Hauptursachen von Hautproblemen zu sein.
Fette werden benötigt, um die Zellfunktion im ganzen Körper aufrechtzuerhalten. Hautzellen hängen in besonderem Maß von der Fettproduktion im Körper ab, da sie äußeren Einflüssen ausgesetzt sind. Sie sterben schnell ab und müssen daher andauernd erneuert werden. Häufig treten die ersten Anzeichen für einen Biotinmangel an der Haut zutage.
Es hat sich gezeigt, dass durch die ergänzende Einnahme einer Dosis von 1 bis 10 mg Biotin pro Tag die meisten Hautausschläge heilen lassen, selbst bei schweren Fällen von seborrhoischer Dermatitis.17 Der Zustand der Haut von Säuglingen mit einem seborrhoischen Ekzem, die von ihren Müttern gestillt wurden, verbesserte sich dramatisch, als den fehlernährten Müttern Biotin gespritzt wurde bzw. in anderen Fällen den Kleinkindern selber Biotin als Nahrungsergänzung gegeben wurde.52 Diese Daten sind allerdings nicht aufschlussreich, da Biotin sich bei einer klinischen Doppelblind-Studie als wirkungslos herausgestellt hat. Das lässt darauf schließen, dass die Ursache von seborrhoischer Dermatitis bei Säuglingen nicht immer in einem Biotinmangel begründet ist.
Es kann hilfreich sein, zusammen mit Biotin auch Mangan einzunehmen, um die Wirkung zu optimieren. Fachleute vermuten, dass Mangan die heilende Wirkung von Biotin auf bestimmte Hauterkrankungen (z. B. Schuppenflechte und Akne) indirekt unterstützen kann. Biotin braucht bestimmte Enzyme, um in der Haut richtig wirken zu können, und Mangan hilft dabei, diese Enzyme zu aktivieren.
Berichte zeigen, dass Vitamin-B-Nahrungsergänzungsmittel, einschließlich Biotin, die Wundheilung verbessern können. Ergebnisse einer kleinen klinischen Studie mit Placebo-Kontrollgruppe, an der Patienten mit Periodontitis teilnahmen, bei denen eine Access-Flap-Operation durchgeführt worden war, untermauern die positive Wirkung von Vitamin B. Die daran teilnehmenden 30 Erwachsenen wurden zufällig auf eine der beiden Testgruppen aufgeteilt. Die eine Hälfte erhielt einen Vitamin-B-Komplex, die andere ein Placebo. Das Präparat enthielt unter anderem 50 µg Biotin.
Die Heilung wurde zunächst zu Behandlungsbeginn und anschließend nach einem einwöchigen, zweiwöchigen, einmonatigen, dreimonatigen und sechsmonatigen Intervall beurteilt. Bewertet wurde die Heilung aufgrund von Blutung bei Sondeneinsatz, Zahnfleischindex (Gingiva-Index), Plaque-Index, der Clinical-Attachment-Level sowie ein BANA-Test auf Bakterieninfektionen.
Obwohl für bestimmte Beurteilungskriterien keine signifikanten Unterschiede zwischen Placebo- und Vitamin-B-Gruppe festgestellt werden konnten, fiel das Ergebnis der Testgruppe beim Clinical-Attachment-Level für flache und tiefe OP-Wunden deutlich besser aus. Daraus lässt sich schließen, dass im Anschluss von Access-Flap-Operationen eingesetztes Vitamin B, einschließlich Biotin, überdurchschnittlich gute Wundheilungseigenschaften aufweist.
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